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Salut! (4) – La Bretagne – Das Meer so weit …

Es geht an die bretonische Küste!
Liebe Leser, willkommen zurück zu Teil 4 der Bretagne-Serie! Küste, Strand, Meer … was macht die französische Halbinsel in dieser Hinsicht so besonders?
Wir schauen uns das heute an.

Bretagne - Der Norden - Smaragdküste mit Blick auf Cap Fréhel (im Hintergrund)

Bretagne – Der Norden – Smaragdküste mit Blick auf Cap Fréhel (im Hintergrund)

La mer … Man hat sofort das 40er-Jahre-Lied gleichen Titels und die Stimme von Charles Trenet im Ohr. Ich glaube, es die Leichtigkeit, die Harmonie der Melodie, die daherkommt wie ein Plätschern der Wellen. Verstärkt noch durch den Hintergrundchor, die Wahl der Instrumente etc. Es lässt sich nicht leugnen, eine gewisse Meeressehnsucht dringt herüber, obwohl der originale, der französische Text in der Hinsicht nicht unbedingt trifft. Er ist ganz generell keine wirkliche Glanzleistung.
Haben Sie eigentlich schon einmal die englische Version gehört? Beyond the Sea? Nehmen Sie bloß nicht an, es sei eine Übersetzung des Originals! Oh, nein!
Unter uns, es ist eine Liebesschnulze sondergleichen, klingt aber trotzdem verdammt gut. Eine ganz frühe Version von Benny Goodman gibt es, doch vielleicht kennen Sie es auch durch Robbie Williams, der es für Findet Nemo einsang.
Zurück zur Bretagne.
Geht es Ihnen auch so? Wasser übt eine eigenartige Faszination aus. Man kann sich seiner Anziehungskraft schwer entziehen. Bereits ein einzelner Tropfen, in dem sich das Licht bricht, eine Pfütze, in der sich Wolken widerspiegeln, eine Fontäne, deren kraftvoller Strahl himmelwärts schießt und in dessen Umkreis sich feine Gischt verbreitet … und dann erst das Meer!
Der Ozean mit seinem beruhigenden Blau in sämtlichen Schattierungen. Mit seiner unendlichen Weite! Allein der Anblick reicht aus, dieses unbeschreibliche Gefühl von Freiheit hervorzurufen.
Viele Seeleute, Freizeitsegler oder auch Kreuzfahrtreisende empfinden es besonders, wenn sie weit draußen unterwegs sind, um sie herum nichts als Wasser, Himmel, Licht – nachts dann die tiefe Finsternis und das Leuchten der Sterne. Taucher erleben die Unterwasserwelt und kommen davon nicht wieder los.
Dann lernen Sie erst die Bretagne kennen!

Küste ist nicht gleich Küste …
Sie werden feststellen, dass Sie gar nicht auf oder im Wasser sein müssen. Sie trifft es bereits mit Macht an Land – beim Blick von dort in diese scheinbar grenzenlose Weite oder jedoch ebenso beim gezielten Anblick küstennaher, spektakulärer Naturphänomene. Sie entdecken verblüfft, wie vielfältig die bretonische Halbinsel gerade in Küstennähe ist. Ganz gleich, ob es um die dem Land zugewandte Seite geht, oder sich um den Teil handelt, der zum Meer gewandt ist bzw. in die See hineinragt.
Bei schönem, ruhigem Wetter, spielt es dafür keine so große Rolle, ob Ihr Standpunkt sich am Strand, direkt auf einer Höhe mit dem Wasser befindet oder ob es sich um einen Aussichtsplatz hoch oben auf einer Felsklippe handelt. Generell gilt: Je höher Sie stehen, desto imposanter ist natürlich das Panorama.
Eine schier endlose Weite!
Endlos? Der Schein trügt nicht völlig, denn immerhin besteht die Oberfläche unseres Planeten (wie Sie natürlich wissen) zu 71 % aus Wasser. Ohne Zweifel finden sich weltweit unerhört viele Küstenregionen, an denen Wasser und Land aufeinandertreffen. Unzählige! Nur – jede Region hat ihre Eigenarten, ein ganz eigenes Gesicht.
Küste ist definitiv nicht gleich Küste!

Weltweit betrachtet (lassen wir dabei in diesem Fall einmal eine Bebauung bis direkt an den Strand außer acht), wie oft stoßen Sie auf Küstenabschnitte, deren Anblick sich für Ihr Auge über endlose Kilometer kaum verändert, selbst dann nicht, wenn die Wetterverhältnisse sich wandeln und der Wind kräftiger bläst. Dabei geht es meist um Bereiche, bei denen das Meer auf relativ flaches Land und einen breiten Strand trifft, die Wellen somit lang auslaufen können.
Selbstverständlich nimmt überall bei steigender Windstärke der Wellengang zu, natürlich entgehen Ihnen nicht die Schaumkronen oder die Verfärbung des Wassers, das Hinübergleiten von durchsichtigem Türkis in ein dunkles, undurchsichtiges Grau. Doch das Gesamtbild bleibt relativ ähnlich erhalten.
Rückt auch der Horizont bei Dunst etwas näher, die Trennlinie zwischen Strand und Wasser verschiebt sich nicht wesentlich. Das vielleicht auffälligste Veränderungsmerkmal an solchen Plätzen ist daher eher die sich mit zunehmendem Wind verändernde Geräuschkulisse.
Das Sterben der Stille.

Wenn Sie hingegen an die Küste der Bretagne, auf die Kanalinseln oder auch nach Irland (in geringerem Ausmaß trifft es auch auf einige Küstenabschnitte des Vereinigten Königreichs von Groß Britannien zu) fahren, erwartet Sie innerhalb weniger Stunden ein völlig anderes Bild. An manchen Tagen ein kompletter Wandel, der fast einen Ortswechsel vorgaukelt.  Eine Sinnestäuschung? Nicht direkt. Wenn Sie so wollen, ergibt sich ständig ein kleiner Sinnesrausch in Form von Überraschungen für Augen, Nase, Ohren, die Haut.
Wodurch?

Die Sache mit den Gezeiten etc. …
Die Bretagne ist sehr speziell, denn es gibt etwas, was anderenorts ohne oder kaum von Belang ist, hier jedoch eine immense Rolle spielt: Ebbe und Flut! Die Gezeiten! Überhaupt das ungewöhnliche Aufeinandertreffen verschiedener Naturereignisse, das Zusammenspiel zwischen Klima, Lage und deren Auswirkungen auf die Gezeiten!

Wenn Sie sich die Halbinsel einmal bildlich vorstellen, so ist sie einerseits rundherum vom Atlantik umgeben, trennt aber wie ein weit herausragender dicker Finger den im Norden gelegenen Ärmelkanal von der im Süden gelegenen Biskaya. Oben im Nordosten, schließt sich die Basse-Normandie an (dort ist auch die Bucht mit dem Mont St. Michel), unten im Südosten, die Region Pays de la Loire.
Weil die Bretagne atlantiknah ist und gleichzeitig auch im Einflussbereich des Golfstroms liegt, ist das Klima relativ mild. Kaum Schnee oder Frost, was sich auf die Vegetation auswirkt. Palmen habe eine Chance, empfindliche Kamelien, Hortensien wuchern, immergrüne Büsche sind keinem großen Winterstress ausgesetzt. Das Hinterland zeigt oft Bewuchs, der ein wenig das Gefühl von Mittelmeerregion vermittelt.

Bretagne - Der Norden - Cottage aus dem für die Bretagne typischen Stein ...

Bretagne – Der Norden – Cottage aus dem für die Bretagne typischen Stein …

Der Region sind relativ viele Sonnenscheinstunden beschieden. Allerdings – wer einmal versucht hat, einen Zelturlaub in der Bretagne zu verbringen und nach etlichen Regentagen wegen Durchweichung des Bodens aufgeben musste, kann darüber nur lächeln. Tatsächlich ist es jedoch – besonders in Küstennähe – die Seltenheit, dass es längere Zeit hintereinander regnet. Davon ist mehr das Landesinnere betroffen.
Die Winde, die vom Westen, vom Atlantik her mit den Hoch- und Tiefdruckgebieten eintreffen, kommen oft kurzfristig und heftig. Dafür müssen Sie erst ein Auge und ein Gefühl entwickeln. Sonst werden Sie gnadenlos überrascht. Dann stürmt und regnet es kurze Zeit, doch das war’s. Sie bemerken beim Einatmen: Die Luft ist von Schadstoffen freigepustet, dafür ist der Jodgehalt ist hoch. (Und Sie merken es bei der Rückkehr, dass Sie in den ersten Tagen Probleme mit der Stadtluft daheim haben).
Geprägt wird die Entwicklung des Wetters natürlich auch wieder von Ebbe und Flut. Hier herrschen Wechselwirkungen.
Die Gezeiten sind schon gewaltig – aber nicht überall in ihrer Wirkung gleich stark.
Im Nordosten, in der Bucht des Mt.-Saint-Michel, sind die Höhenunterschiede zwischen dem niedrigsten Stand bei Ebbe und dem höchsten Stand bei Flut am größten. Überhaupt gibt es hier (abgesehen von Kanada) die weltweit stärksten Gezeiten überhaupt! Je weiter Sie entlang der Nordküste der Halbinsel Richtung Westen marschieren, umso geringer ausgeprägt ist dieses Phänomen. Die Südbretagne hinkt noch weiter hinterher.
Erklären lässt es sich mit der Stauwirkung des Ärmelkanals. Es ist kaum zu glauben, aber eine Höhendifferenz von 14 Metern ist an der Nordküste möglich, was dann genau das beschert, was ich Ihnen eingangs prophezeite: Überraschungen und Sinneseindrücke en masse.
Sie sollten in der Bretagne bestimmte Stellen an der Küste mindestens zweimal, wenn nicht noch öfter gesehen haben: jeweils bei Hochwasser, bei Niedrigwasser, bei schönem, ruhigen und bei stürmischen Wetter.
Was für ein Anblick, wenn eine große, mit Wasser ausgefüllte Bucht wenige Stunden später nur noch Schlick und Wattboden präsentiert, wenn vorher im gut aufgefüllten Hafenbecken schwimmende Boote nun schräg auf dem Trockenen liegen, zu Fuß erreicht werden oder sogar mit dem Auto angefahren werden können!

Bretagne - Der Norden - Der Hafen von Erquy - Das Wasser schwindet ...

Bretagne – Der Norden – Der Hafen von Erquy – Das Wasser schwindet …

Bretagne - Der Norden - Granitküste bei Tregastel - Auf dem Trockenen. Ebbe. Mit dem Auto bis an das eigene Boot ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste bei Trégastel – Auf dem Trockenen. Ebbe. Mit dem Auto bis an das eigene Boot …

Wo Fische schwammen und Wasservögel auf dem Wasser tanzend auf- und niederwippten, sind nur noch Algen, Muscheln, Steine, buntes Wattleben – bis sich zuerst die Priele und schließlich das ganze Becken wieder füllt. Die Flut ist zurückkehrt. Zeit für die Fischer, wieder hinauszufahren. Ein ständiger Kreislauf.

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Abenteuer Gezeiten. Die Entdeckung der Wattlandschaft ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Abenteuer Gezeiten. Die Entdeckung der Wattlandschaft …

Auch wenn Sie entlang der Küste wandern, wird es Sie erstaunen, wie anders der gleiche Abschnitt bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen erscheint. Ruhe bei Abwesenheit des Meeres, tosende Brandung, wenn das Wasser sich zurückgemeldet hat. Flache See, leuchtende Farben bei Sonne und Windstille, heranrollende Wellen, stumpfes Grau, aufspritzende Gischt, sobald der Wind zusätzlich mitmischt.

Wo und wie erkunden?

Apropos wandern. Es ist tatsächlich die Frage, auf welchem Weg die Küste am besten zu erkunden ist. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet es sich nicht ganz einfach. Sind die größeren Städte im Landesinneren gut vernetzt und der Fahrplan weist häufige Fahrten auf, so verkehren die wenigen Busse zwischen den kleineren Küstenorten selten am Tag, da wird jeder neue Anlaufpunkt zu einem kompletten Tagesausflug. Sie kommen irgendwie hin, aber lange Zeit nicht wieder fort …
Zu Fuß entgeht Ihnen nichts, nur braucht es viel Zeit, bzw. Sie können nicht immer vom selben Ort starten, sondern müssen sich kontinuierlich weiterbewegen. Sonst wäre ihr Radius zu klein.
Per Fahrrad ließe es sich am vorteilhaftesten bewältigen. Es kommt ein wenig auf Ihre verfügbare Zeit, auf Ihr Vorhaben und auf Ihre Kondition an, denn sollte Sie der Ehrgeiz packen, die gesamte bretonische Küste zu entdecken, sprechen wir immerhin von einer Strecke von 2.700 km!
Kaum vorstellbar, wo doch die reine Entfernung vom Osten der Bretagne (etwa ab Vitré) zum Westende der Halbinsel (etwa bis Brest) lediglich ca. 300 km beträgt, die Distanz zwischen Norden (z. B. St. Malo) und Süden (z. B. Vannes) direkt auch nur etwa 150 km.
Doch außen herum gerechnet, die Küsten des Binnenmeeres (des mit dem Atlantik verbundenen Golfs von Morbihan mit seinen 42 Inseln im Süden der Bretagne) mit eingerechnet, jeden Zacken, alle Buchten und Einmündungen berücksichtigt, ergibt sich die fast unvorstellbare o. g. Gesamtlänge.
Zu Fuß drei Monate, per Fahrrad vier bis sechs Wochen inkl. der Stopps – wenn das Wetter mitspielt.

Ein Tipp für den Norden …
Vielleicht ist es doch leichter, sich gezielt etwas herauszupicken, auch das Auto in Erwägung zu ziehen und an markanten Punkten einen Halt einzulegen.
Denken Sie sich jetzt bitte an die Nordseite der Bretagne und stellen Sie sich eine – speziell im Westen vorhandene – überaus zerklüftete Küstenlinie, mit einem nicht unerheblichen Anteil an Steilküsten, vor. Dazwischen allerdings traumhafte weite Buchten mit Sandstränden.

Hier am Cap Fréhel (Halbinsel im Norden der Côte d’Émeraude), erheben sich Granitklippen bis zu einer Höhe von 70 Metern! Das Wasser leuchtet leicht türkis-grünlich und macht dem Namen des Küstenabschnitts wirklich alle Ehre: Smaragdküste wird sie im Deutschen genannt.
Die Landschaft am Cap ist Teil eines geschützten Landschaftparks, von denen in der Bretagne insgesamt sechs eingerichtet wurden. Vielfältige Vegetation, ungewöhnliche (See-)Vögel (Vogelschutz- und Brutgebiet), Leuchttürme, von denen in der gesamten Bretagne ungefähr noch 140 stehen, sowie ein Fort aus alten Zeiten (Fort la Latte) ergänzen das Bild.

Bretagne - Der Norden - Smaragdküste - Cap Fréhel mit seinen beiden Leuchttürmen ...

Bretagne – Der Norden – Smaragdküste – Cap Fréhel mit seinen beiden Leuchttürmen …

Bretagne - Der Norden - Smaragdküste mit Landschaftsschutzgebiet und Felsklippen

Bretagne – Der Norden – Smaragdküste mit Landschaftsschutzgebiet und Felsklippen

Bretagne - Der Norden - Smaragdküste - Der Leuchtturm am Cap Fréhel im Gegenlicht

Bretagne – Der Norden – Smaragdküste – Der Leuchtturm am Cap Fréhel im Gegenlicht

Bretagne - Blick Richtung Cap Fréhel (Leuchturm)

Bretagne – Blick Richtung Cap Fréhel (Leuchturm)

Bretagne - Der Norden - Smaragdküste - Cap Fréhel - Der zweite Turm, direkt auf der Klippe vorne ...

Bretagne – Der Norden – Smaragdküste – Cap Fréhel – Der zweite Turm, direkt auf der Klippe vorne …

Bretagne - Der Norden - Smaragdküste - Der Ausblick vom Cap Fréhel ...

Bretagne – Der Norden – Smaragdküste – Der Ausblick vom Cap Fréhel …

Bretagne - Blick vom Cap Fréhel Richtung Fort la Latte

Bretagne – Blick vom Cap Fréhel Richtung Fort la Latte

Noch weiter westlich, von Lannion aus direkt senkrecht nach Norden zur Küste vorgestoßen, liegt Perros Guirec. In diesem Bereich treffen Sie auf die unvergleichliche Côte de Granit Rose, die Küste mit dem rosafarbenen Granit. Ein ca. 30 km langer Küstenstreifen, der sich von Plestin-les-Grèves bis Louannec erstreckt.
Falls Sie sich beschränken müssen, konzentrieren Sie sich auf den Teil der Strecke zwischen Trégastel über Ploumanac’h nach Perros-Guirec. Dort kommen Sie aus dem Staunen nicht heraus!

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Strandweg ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Strandweg …

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Sentier des Douaniers zwischen Trégastel und Perros-Guirec

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Sentier des Douaniers zwischen Trégastel und Perros-Guirec

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Es türmt sich auf ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Es türmt sich auf …

Sie entdecken sowohl am Strand als auch im flacheren Wasser riesige Granitblöcke! Nicht nur einzeln platziert, wie es bei Findlingen üblich wäre, sondern eine enorme Ansammlung und diese nicht nur nebeneinander verteilt, sondern wild aufeinandergestapelt. Kreuz und quer mit haarsträubenden Lücken und Überhängen, so dass Sie an der Existenz der Schwerkraft zweifeln.
Genauso verblüffend die entsprechenden Blöcke im Meer, dicht vor der Küste, so versprenkelt, als hätte Obelix seine großen Hinkelsteine beim Training wahllos vom Strand aus hineingeworfen. Und was Sie alles zu erkennen meinen! Die Steinformen und Formationen sind so bizarr, dass manchmal Tierfiguren, Häuser, Baumwipfel oder ähnliches vor dem inneren Auge erscheinen.

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Interpretationsmöglichkeiten ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Interpretationsmöglichkeiten …

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Gestapelt ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Gestapelt …

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Hält auch bei Sturm ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Hält auch bei Sturm …

Wenn Sie die größtmögliche Wirkung erleben wollen, versuchen Sie, einen Spaziergang in der Abendsonne zu planen. Denn mit dem dann schräg stehenden, rötlichen Licht der untergehenden Sonne, leuchten die Granitsteine besonders intensiv. Dieser rosa Granit ist übrigens äußerst rar! Es gibt ansonsten nur noch Vorkommen in Kanada (Ontario), China und auf Korsika.

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Die Flut läuft auf, die Sonne bricht durch, der Granit beginnt zu leuchten ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Die Flut läuft auf, die Sonne bricht durch, der Granit beginnt zu leuchten …

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Leuchturm Min Ruz (offiziell Phare Mean Ruz)

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Leuchturm Min Ruz (offiziell Phare Mean Ruz)

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Verlies am Strand ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Verlies am Strand …

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Nicht nur direkt am Strand türmen sich die Granitfelsen ..

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Nicht nur direkt am Strand türmen sich die Granitfelsen …

Bretagne - Der Norden - Granitküste am Phare Mean Ruz bei Ploumanac'h

Bretagne – Der Norden – Granitküste am Phare Mean Ruz bei Ploumanac’h

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Landschaftsschutzgebiet

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Landschaftsschutzgebiet

Perros-Guirec vorgelagert ist die Inselgruppe Sept-Îles, wunderschön anzuschauen. Wenn Sie gerade auf das Meer hinausschauen, achten Sie auf Bewegungen an der Wasseroberfläche! Mit ein wenig Glück können Sie Delfine beobachten!
Sept-Îles – Sieben Inseln. Gibt es noch ein paar mehr? Viele?
Möchten Sie einmal schätzen, wie viele Inseln überhaupt die Bretagne umgeben?
Es sind um die 800! Damit ist die Bretagne die inselreichste Region Frankreichs!

Bretagne - Der Norden - Granitküste bei Ploumanac'h

Bretagne – Der Norden – Granitküste bei Ploumanac’h

Bretagne - Der Norden - Granitküste bei Ploumanac'h-3

Bretagne – Der Norden – Granitküste bei Ploumanac’h

Bretagne - Der Norden - Granitküste bei Ploumanac'h

Bretagne – Der Norden – Granitküste bei Ploumanac’h

Von Trégastel aus laufend, entdecken Sie Richtung Ploumanac’h  nahe des Ufers eine kleine Insel mit dem Château de Costaérès, einem im neugotischen Stil errichtetem Schloss. Es wird gesagt, dass Dieter Hallervorden hier seinen Zweitwohnsitz hat. Könnte ich mir auch vorstellen. Also für mich. Oder Sie. Als Zweitwohnsitz. Rein theoretisch. Ob Herr Hallervorden tatsächlich … wir wissen es nicht.

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Richtung Ploumanac'h - Die kleine Insel mit dem Château de Costaérès

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Richtung Ploumanac’h – Die kleine Insel mit dem Château de Costaérès

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Richtung Ploumanac'h - ... die Flut kommt.

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Richtung Ploumanac’h – … die Flut kommt.

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Richtung Ploumanac'h - ... und schon ist die Insel mit Château de Costaérès wieder komplett von Wasser umgeben.

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Richtung Ploumanac’h – … und schon ist die Insel mit Château de Costaérès wieder komplett von Wasser umgeben.

Alle diese Wege gehören im Grunde zu einem einzigen ca. 2.000 km langen Küstenwanderweg (dem GR 34), der durch die gesamte Bretagne führt. Das ist der sogenannte Sentier des douaniers, der Zöllnerpfad, der zur Zeit des Sonnenkönigs entstand und im 17.-20. Jh. dem Schutz des französischen Binnenlandes vor Plünderern, Schmugglern und anderen Zollbetrügern diente.
Nicht selten fühlt man sich ein wenig zurückversetzt in frühere Zeiten – oder verliert während des Umherstrolchens jegliches Zeitgefühl. Auch eine Art von Freiheit …
Überhaupt empfinden Sie höchstwahrscheinlich die Küste als enormen Spender innerer Ruhe. Sie schafft es, sie ein wenig zu fordern, ihre Sinne anzuregen, Sie in Bewegung zu halten und gleichzeitig bringt Sie Ihnen eine wohltuende Langsamkeit bei.

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Mittendrin auf Krebs-, Fisch-, Muschelsuche ....

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Mittendrin auf Krebs-, Fisch-, Muschelsuche ….

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Geröllklettern ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Geröllklettern …

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Angelplatz ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Angelplatz …

Wir bewegten uns heute lediglich im nördlichen Teil der Halbinsel. Der südliche bietet viele andere spektakuläre Anlaufziele. Nur reichte bei diesem Mal meine Aufenthaltsdauer dafür nicht aus. In dieser Bretagne-Serie wird es jedoch noch Stippvisiten auf der Île de Bréhat und im Städtchen Morlaix geben – und zwar sobald es meine Zeit wieder erlaubt, für den Blog zu schreiben.

Ein letzter Blick auf das Meer …

Bretagne - Nordküste - nahe Cap Fréhel - La mer ....

Bretagne – Nordküste – nahe Cap Fréhel – La mer ….

Seit einigen Tagen herrscht enorm stürmisches Wetter. Wahrscheinlich ist auch in der Bretagne der Wind aktiv, was ich eigentlich Anfang November, bei meinem Aufenthalt fast erwartet hatte. Doch zu dieser Zeit kehrte urplötzlich der Sommer zurück. Oben, am Cap Fréhel, direkt vorne an der Klippe zerrte trotz allem der Wind, obwohl an Land kaum ein Lüftchen wehte.

Bretagne - Der Norden - Granitküste - Es spritzt ...

Bretagne – Der Norden – Granitküste – Es spritzt …

Was meinen Sie, wie sich bei einem Sturm die Atlantikwellen an all den Felsklippen tosend brechen und selbst an den Leuchttürmen in große Höhen hinaufspritzen. Naturgewalten … Wind und Meer.

Bretagne - Der Norden - Smaragdküste - Die Flut steht noch aus. An den Felsen ist gut zu erkennen, bis wohin das Wasser gewöhnlich klettert.

Bretagne – Der Norden – Smaragdküste – Die Flut steht noch aus. An den Felsen ist gut zu erkennen, bis wohin das Wasser gewöhnlich klettert.

Kennen Sie den Punkt, an dem das Wasser für uns Menschen leider seine Faszination völlig verliert?
Genau! Wenn es – wie momentan – pausenlos von oben kommt.
Das wird auch wieder anders werden.
Passen Sie derweil gut auf sich auf und halten Sie alles fest, was nicht niet- und nagelfest ist!

Bis demnächst!

© (Text und Fotos) by Michèle Legrand, Januar 2015
Michele Legrand - freie Autorin - Blog Michele. Gedanken(spruenge)

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