Von einem, der nicht fliegen will und einer, die ungefragt malt …

Ich konnte mich heute nicht beherrschen und habe auf Autoscheiben Bildchen gemalt. Ich sag’s Ihnen, der allererste richtige Schnee bei uns in diesem Winter macht was mit einem. Feinstes Zeug fieselte beständig vom Himmel und bildete perfekte Leinwände fürs Zeichnen mit den Fingern.

Schon im Begriff an einem Fahrzeug ein Herz auf dem Fenster der Beifahrerseite zu hinterlassen, kamen mir Dramen in den Sinn, die sich bei der Rückkehr abspielen könnten. Falls es sich um ein Pärchen handelte und einer der beiden misstrauisch-eifersüchtiger Natur wäre. Hinter einem Herz weiß Gott was vermutete …
Vielleicht hätte es das Ganze relativiert, wenn ich mehr als nur ein Auto mit Herzen verziert hätte. Ich habe mich letztendlich jedoch für lachende Schneemänner, schwankende Tannen, Sternschnuppen, stehende Hasen mit Möhre und springende Igel entschieden. Dass es an mehreren, in langer Reihe parkenden Autos geschah, lässt sich nur mit der endlosen Wartezeit vor der geschlossenen Bahnschranke entschuldigen.
Ehrlicherweise muss ich hinzufügen, ich bin dieser Schneemalsucht schon seit frühester Jugend verfallen. Einmal, da war ich allerdings schon erwachsen, hat sich unser Postbote hinterhältig von hinten angeschlichen und plötzlich laut: „Hab‘ ich Sie erwischt!“ gerufen. Er amüsierte sich natürlich köstlich über mein Zusammenzucken – hat mich aber nicht verpfiffen!

Was ich Ihnen eigentlich erzählen wollte, ursprünglich, ist etwas komplett anderes. Nur auch dies hier passt zu einer Erkenntnis, zu der ich gerade gelangte: Es ist momentan einfach entspannend, Assoziationen zuzulassen, alte Erinnerungen hervorzukramen und Minizeitreisen zu unternehmen.
Durch die persönlichen Einschränkungen, die die Coronazeit erfordert, sieht es mit Unternehmungen, positiv stimmenden Vorkommnissen und Erlebnissen aufbauender Art etwas mager aus. Nun wird häufig und mit Nachdruck gemahnt, unbedingt in der Gegenwart zu leben. Bloß nicht zu sehr mit der Zukunft und ganz speziell nicht mit der Vergangenheit (pfui, bäh) herumzutechtelmechteln.
Ich sehe allerdings einen großen Unterschied, ob man sich permanent im Spagat befindet oder sich einfach die Fähigkeit erhält, hüpfen zu können. Während der Spagat eine Extremhaltung darstellt – bildlich gesehen ist ein Bein in der Vergangenheit, das andere in der Zukunft, die Gegenwart wird kaum touchiert – gestattet mir das flexible Hüpfen ein Switchen, aber ebenso eine kurzzeitige Verbindung zwischen Altem und Neuem. Hüpfer lassen sich besser einer imaginären Entfernung anpassen und erlauben schnelle Richtungswechsel. Sie sind sehr viel flexibler als dauergestreckte, überdehnte Beine, bei denen es zweifelhaft bleibt, ob man sie je wieder unbeschadet zusammenbekommt.

Ich finde es einfach schön, wenn ein Moment-Hüpfer zum früheren Postboten ein lebendiges Gefühl zurückholt, ein Wiederaufgreifen des alten „Lasters“ Schneemalerei einen wohltuenden Effekt auf die Stimmung beschert. Und falls Sie jetzt nicht beschließen, ach, das reicht mir schon für heute, erzähle ich Ihnen noch von einer anderen Begebenheit. Einer recht kuriosen Sache …

Kürzlich rief ein Bekannter meines Mannes an. Wie gerade das folgende Gespräch entstand, weiß keiner, Anlass des Anrufes und Ursprungsthema waren meilenweit davon entfernt, doch plötzlich ging es um Schneefall, Ski fahren, führte irgendwann Richtung Eifel und nach einer weiteren kleinen Wendung erzählte der Bekannte, was er dort beim Besuch einer Greifvogelstation erlebte.
Sie befindet sich am südöstlichen Rand des Naturparks Eifel nahe des Ortes Hellenthal und der Oleftalsperre. Eifel verrät Ihnen schon, es ist hügelig in der Gegend. Ich war selbst noch nicht dort, doch so wie der Bekannte berichtete, befindet sich der Standort der Station in höherer Lage am Berg, während der Ort – wie es der Name verrät – im Tal liegt. 
In dieser Station lebt ein Andenkondor. Manche nennen diese Vogelart auch Andengeier, weil sie zu den Neuweltgeiern gehört. Große, schwarze Vögel mit enormer Flügelspannweite! Bis zu 15 kg schwer! Weiße Halskrause, darüber schaut ein kahler, rotbrauner Kopf hervor. Sie haben bestimmt schon Fotos von ihnen gesehen.
Der Kondor lebt dort seitdem er zweieinhalb Monate alt ist, ist mittlerweile über 15 Jahre alt (so genau konnte sich unser Anrufer nicht erinnern) und wurde von Hand aufgezogen. Das hat zum einen zur Folge, dass er überaus anhänglich ist, zum anderen aber auch, dass er absolut keine Lust auf Ausflüge hat. Fliegen lehnt er rundweg ab! Was hat man nicht schon alles versucht, ihn dazu zu bewegen! Es wurde ihm der Mauersims der Oleftalsperre als Absprungort schmackhaft gemacht, man kletterte mit ihm auf einen Turm, es gab sogar das Angebot, von einem Heißluftballon aus zu starten! Aber nein, der Geier wollte lieber weiter zu Fuß gehen.
                                                                                                

Heißluftballon in Regenbogenfarben (quergestreift), am Himmel von der Abendsonne angestrahlt


Als er geschlechtsreif wurde, kümmerte man sich um Gesellschaft für ihn. Nach längerer, intensiver Suche siedelte eine unternehmungsfreudige Kondordame aus Frankreich zu ihm über. Als Partnerin, aber auch in der Hoffnung dazugesellt, dass sie bei ihm die Lust aufs Fliegen endlich wecken könnte.
Über den Erfolg wusste der Bekannte leider nichts Genaues zu sagen, allerdings hat er etwas anderes direkt miterlebt.
Der Geier startet mittlerweile wohl gelegentlich bei gutem Wetter von der Station aus, nutzt die Thermik und segelt ein paar Runden über dem Tal. Er landet dann an einer bestimmten Stellen an einer Straße, die Ort und Station verbindet. Grund ist die dortige Würstchenbude, in deren Nähe er sich demonstrativ niederlässt. Inzwischen hat er spitz gekriegt, dass er etwas Essbares abstauben kann. Lassen Sie sich nicht weismachen, dass Geier nur Aasfresser im Sinne von in der Landschaft herumliegenden oder ihnen sonstwie dargebrachten Rohkadavern seien! Der Andenkondor aus der Eifel zumindest mag definitiv Bratwurst.

Und jetzt dürfen Sie raten, was danach passiert. Richtig. Er bleibt sitzen. Es kann ihn nichts, aber auch gar nichts dazu bewegen, selbst wieder den Berg hinaufzufliegen. Folglich kommt jemand von der Station mit einem Wagen von oben herunter und holt den Ausflügler heim. Entweder, wenn er oben vermisst wird, ansonsten, sobald jemand von unten anruft, dass der Geier wieder auf den Bus wartet.

Ich musste lachen, als ich von dem eigensinnigen Vogel erfuhr. Gleichzeitig ließ die Erwähnung des Heißluftballons eine andere Erinnerung aufblitzen.
2003 bin ich in einem Ballon über Hamburg gefahren. Es ging von der Stadt aus in südöstlicher Richtung über die Norderelbe (Richtung Bergedorf und Vierlande). Ein spannendes Erlebnis, besonders als ein Wassersportflugzeug relativ nah an uns herankam.

Luftaufnahme 2003 Hamburg - Über der Norderelbe, Blick flussabwärts. Rechts Hafen mit Landungsbrücken, links Musical-Zelt (gelb) "König der Löwen". 
Bild wurde vom Heißluftballon aufgenommen, ein Wassersportflugzeug fliegt nahe vorbei

Blick auf die Norderelbe (flussabwärts) 2003 – Der Hamburger Hafen, etwa mittig die Landungsbrücken, links (gelb) das Musical-Theater „König der Löwen“. Rechts unten beginnt die HafenCity, der Stadtteil, dessen Bau erst später startete.

Es lässt sich nicht verhindern, ich stelle mir gerade vor, der Andenkondor wäre mit an Bord unseres Ballons gewesen. Ich persönlich hätte den Geier mit Sicherheit über dem Hafen vorsichtig und unter gutem Zureden vom Korbrand geschubst. Er hätte im Flug mit seiner sagenhaften Spannweite von fast drei Metern garantiert viele Blicke auf sich gezogen, wäre ein paarmal um den bis dahin nur existierenden Unterbau (Kaispeicher) der späteren Elbphilharmonie gekreist, hätte auf diesen Runden jedoch vermutlich ziemlich schnell an den Landungsbrücken die Fischbrötchenbuden entdeckt. Und man ahnt, wie es ausgegangen wäre:
Abruptes Ende des Segelfluges, zielsichere Landung, um Fischbrötchen zu ergattern und daran anschließend gelangweiltes Warten, auf einem Poller sitzend. Bis endlich die Abholung eintrifft …



©by Michèle Legrand, Januar 2021

Michèle Legrand 
Autorin





 

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  1. #1 von Ulli am 30/01/2021 - 00:15

    Ich schmunzel und gleichzeitig segel ich mit dem Andenkondor. Es scheint mir sind die hohen Lüfte gerade lieber als Fischbrötchen – echt jetzt? 😉
    Herzlich amüsierte Grüße
    Ulli

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    • #2 von ladyfromhamburg am 30/01/2021 - 15:01

      Hallo Ulli, freut mich, dass dich die Geschichte des Andenkondors auch amüsierte! ;) Danke fürs Hereinschauen und für deinen Kommentar!
      Schönes Wochenende!
      LG Michèle

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  2. #3 von House of Heart am 30/01/2021 - 01:22

    So good to read you again!

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    • #4 von ladyfromhamburg am 30/01/2021 - 15:03

      Awww … that’s nice. ;) Holly, thanks a lot for leaving your kind message! Pleased to read that you enjoyed it (and my return).
      Have a nice weekend!
      Michèle

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  3. #6 von Mail am 30/01/2021 - 02:45

    Hallo Michele,

    du erzählst einfach wunderbar. Danke dafür. 🙂

    Ich sitze im Fahrkorb und neben mir steht der Geier, ich stehe neben dir, die Mütze tief ins Gesicht gedrückt und höre leises Geräusch des Schnee durch deinen Zeigefinger, der auf der Windschutzscheibe Bilder entstehen läßt.

    Gruß Holger.

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    • #7 von ladyfromhamburg am 30/01/2021 - 15:06

      Hallo Holger, das ist ja nett, dich hier zu sehen! Freut mich sehr, dass dir der Erzählstil gefällt und dir das Gefühl vermittelt, du wärst in der Szene mit dabei. Na, sind du und der Geier schon wieder gelandet? ;)
      Danke für deine Zeilen! Lieber Gruß auch zurück!
      Michèle

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  4. #8 von Linsenfutter am 30/01/2021 - 06:16

    Wieder eine abwechselungsreiche Geschichte. Es hat Spaß gemacht sie zu lesen.
    Viele Grüße und ein schneereiches Wochenende aus dem verregneten Hamm.
    LG Jürgen

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    • #9 von ladyfromhamburg am 30/01/2021 - 15:09

      Hallo Jürgen, vielen Dank fürs Hereinschauen und die Zeilen, die ich hier gerade vorfand. Tja, nun haben wir in Hamburg tatsächlich Schnee und bei euch regnet es? Ich hoffe, es bessert sich bald wieder, damit deine Ausflüge ins Freie nicht buchstäblich ins Wasser fallen müssen.
      LG auch zurück und schönes Wochenende!
      Michèle

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  5. #10 von Werner am 30/01/2021 - 09:23

    Wie habe ich deine Beiträge vermisst liebe Michele , nun biste du entlich wieder zurück . Gleich dein erster Beitrag war wieder so ganz nach meinem Geschmack, er hat mir ein Schmunzeln ins Gesicht gezeichnet. Hab Dank für diese schöne Erzählung . Nun bist du zurück und ich werde für eine Weile die Tür zu meinem Blog schließen . Ich werde sie zwischen-durch aber immer mal wieder ein Spalt weit öffnen, um zusehen was die große Bloggemeinschaft zu berichten hat. Liebe Grüße Werner

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    • #11 von ladyfromhamburg am 30/01/2021 - 15:13

      Hallo Werner, so sehr ich mich gerade darüber freue, dass die Geschichte des Andenkondors bei dir auch Schmunzeln auslöste, so schade finde ich es zu lesen, dass bei dir leider Blogpause geplant ist. Ich hoffe, es wird dir möglich sein, die Tür zum Blog in absehbarer Zeit wieder zu öffnen. Ich lese nämlich unheimlich gern deine Vogel-Beiträge, ganz zu schweigen vom Verfolgen der wunderbaren Aufnahmen, die du immer parat hast!
      Ich wünsche dir alles Gute und freue mich zu gegebener Zeit aufs Wiederlesen! Vielen Dank noch einmal für deine Zeilen hier!
      LG Michèle

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  6. #12 von Werner am 30/01/2021 - 09:57

    UPS…. endlich

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  7. #13 von Katrin am 30/01/2021 - 11:39

    Liebe Michèle, ich lese so gern deine Geschichten. Und ich kann mir den Kondor so richtig lebhaft vorstellen. Vielen Dank, dass du uns an deinen Erinnerungen teilhaben lässt. Liebe Grüße Katrin

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    • #14 von ladyfromhamburg am 30/01/2021 - 15:19

      Liebe Katrin, vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich freue mich enorm, wenn es dir hier beim Stöbern in den Geschichten und Erinnerungen gefällt. Der Andenkondor ist aber auch ein Unikum! Es wäre in meinen Augen wirklich schade, es für sich allein zu behalten. ;)
      Lieber Gruß und schönes Wochenende!
      Michèle

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  8. #15 von Volker am 30/01/2021 - 13:38

    Liebe Michèle, es war wie immer ein Genuss, bei dir zu lesen! Das Foto von oben ist besonders schön!
    Liebe Grüße zum Wochenende!

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    • #16 von ladyfromhamburg am 30/01/2021 - 15:27

      Lieber Volker, es freut mich, dich hier zu lesen! Danke für die Rückmeldung! Prima, dass dir der heutige Beitrag offensichtlich gefallen hat. Ja, über die Luftaufnahme bin ich auch sehr froh. Es ist interessant, die Veränderungen seit 2003 zu sehen. Das tröstet selbst über die schlechtere Bildqualität hinweg. Im etwas schwankenden Korb des Ballons stehend vor gut 17 Jahren noch analog entstanden, diente nun der alte Abzug als Grundlage …
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende! Bis zum Wiederlesen!
      LG Michèle

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  9. #17 von restless-roots am 31/01/2021 - 01:57

    Liebe Michèle,
    seit Monaten frage ich mich nun schon, wie’s Dir geht und ermahne mich regelmaessig, Dich zu kontaktieren, um zu erfahren, wie das vergangene Jahr Dich „behandelt“ hat?!

    Und nun sehe ich Deinen Post….das sollte wohl so sein und ich freue mich wie immer Deine Geschichten und Deine Ansicht zum Leben zu lesen!

    Es kann fuer Euch in dieser Zeit mit den gesundheitlichen Voraussetzungen nicht einfach sein, den Spass am Leben aufrechtzuerhalten. Aber, wie immer schaffst Du es, alle Anderen auf andere Gedanken und zum Laecheln zu bringen.

    Passt gut auf Euch auf und lasst Euch vom Leben nicht unterkriegen !

    Alles Liebe von ueber’m Teich
    Manuela

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    • #18 von ladyfromhamburg am 31/01/2021 - 18:18

      Liebe Manuela, ich wollte auch schon längst wieder drüben bei dir mitgelesen und etwas hinterlassen haben, ich hole es nach! Danke für deine lieben Zeilen! Ich hoffe, es geht euch auch soweit gut und der Virus hält Abstand. Es ist wirklich nicht so ganz einfach in dieser Zeit. Wir hatten jetzt schon mehrfach Corona-Alarm in der Dialysestation, was natürlich immer für Aufregung sorgt, bis zum Glück bisher das negative Testergebnis vorlag. Und auch wenn man alle Kontakte sonst auf Null heruntergefahren hat, bleiben eben doch diese Muss-Anlaufstellen wie Dialyse und Onkologie, die immer ein Extrarisiko bergen. Irgendwann wird das alles ja auch mal wieder besser werden.

      Nun wünsche ich aber auch dir und Frank alles erdenklich Gute und freue mich aufs baldige Wiederlesen. Entweder hier oder drüben bei dir.
      Lieber Gruß auch von hier über den Teich!
      Michèle

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  10. #19 von ernstblumenstein am 31/01/2021 - 11:04

    Eine herrliche Geschichte, so locker und interessant erzählt liebe Michèle. Danke für den Aas-und Bratwurt-Schmunzler. Ich beneide Dich ein wenig über Deine Ballonfahrt über Hamburg, stand doch eine Heissluftballonfahrt vor einiger Zeit noch auf meinem Wunschzettel, Aber da wird wohl nix mehr damit. Egal, ich kann es gut akzeptieren, war doch Fliegen nie so mein Ding, Ich wünsche Dir eine gute und frohe Zeit. Ein lieber Gruss nach Hamburg. Ernst

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    • #20 von ladyfromhamburg am 31/01/2021 - 18:04

      Lieber Ernst, freut mich, dass der Andenkondor mit seinen Eigenarten bei dir ein Schmunzeln auslöste. ;)

      Ja, die Heißluftballonfahrt war ein Geschenk, über das ich im ersten Moment gar nicht so glücklich war. Es lag nicht an Furcht vor der Höhe oder einem eventuellen Absturz, es war mehr die Vorstellung von nur im Korb stehen und nichts selbst machen zu können bei gleichzeitig extremer Langsamkeit des Gleitens. Wenn mir damals jemand eine Bootsfahrt hätte schenken wollen, hätte ich auch lieber im Tretboot gesessen und selbst getreten, als in einem Ausflugsboot gesessen, um im Schneckentempo gefahren zu werden. Ist immerhin auch gut 17 Jahre her …
      Das war allerdings wirklich nur die Vorstellung VOR der ganzen Aktion. Im Nachhinein wurde es doch ein tolles Erlebnis, die Aussicht von dort oben ist schon einmalig! Wir kamen allerdings etwas unplanmäßig und ziemlich ruppig auf einem abgeernteten Feld herunter. Ging noch gut aus. ^^

      Lieber Gruß in die Schweiz und danke für deine Zeilen!
      Michèle

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  11. #21 von wasserundeis am 01/02/2021 - 08:23

    Schöne Geschichte! Ballon fahren wäre wohl garnicht meins, aber wenn ich ein Kondor wäre 😉

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    • #22 von ladyfromhamburg am 01/02/2021 - 17:39

      Danke! Tja, ich wäre ja auch lieber der Selbstflieger/-gleiter. Dennoch, der Ausblick damals war schon traumhaft.

      Gruß an die Nordsee und danke fürs Hereinschauen!
      Michèle

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  12. #23 von Silberdistel am 01/02/2021 - 18:34

    Schöne Geschichten, liebe Michèle, sowohl Deine Schneemalerei, die wohl nicht nur ich gut nachvollziehen kann, als auch die Geschichte vom Andengeier, der keine Lust zum Fliegen hat. Es ist schon irgendwie seltsam, dass er so gar nicht fliegen mag bzw. eher selten. Aber Vögel sollen ja mit zu den Klügsten im Tierreich gehören, vielleicht hat er einfach nur gemerkt, dass er auch ohne eigene Anstrengung dorthin kommt, wohin er gern möchte. Einzig und allein der Bratwurststand lässt ihn ab und zu diese Faulheit überwinden, denn da lockt ja ein leckerer Happen.
    Danke fürs Teilen und herzliche Grüße von der Silberdistel

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    • #24 von ladyfromhamburg am 01/02/2021 - 22:42

      Hallo, liebe Silberdistel! Ich vermute, dass die Alleinaufziehung per Hand ihn schon sehr auf „seinen“ Menschen fixiert hat und er sich von diesem Ersatzelternteil das Fliegen naturgemäß schlecht abschauen oder auch als normal angewöhnen konnte.
      Und ich überlege auch folgendes: Ganz prinzipiell können diese großen, schweren Tiere zwar sehr große Distanzen im Flug überwinden, wenden dann aber auch den Trick an, dass sie – unterstützt von der Thermik – gleiten und extrem selten mit den Flügeln schlagen. Denn je mehr sie schlagen und je schwerer und größer sie selbst sind, desto höher der Energieverbrauch. Gleiten heißt, dass der Verbrauch bereits doppelt so hoch ist wie im Ruhezustand. Sobald sie Flügel schlagen, wächst er um das ca. 30-fache!
      Wenn man weiter bedenkt, dass die meisten Flügelschläge während der Startphase und der Landung anfallen, kann ich den Alpenkondor aus der Eifel fast verstehen; ein Ausblick von der Station reicht ihm vielleicht völlig, das Tal kennt er auch schon. Wozu also der Aufwand. ;)
      Aber du hast recht, es gibt Dinge, die ihn die Mühen vergessen lassen und Intelligenz, die ihm aufzeigt, wie sich der eigene Kraftaufwand immerhin in Grenzen halten lässt.

      Vielen Dank für deine Zeilen! Lieber Gruß!
      Michèle

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  13. #25 von Klausbernd am 01/02/2021 - 19:12

    Liebe Michèle,
    toller Text, der uns oft grinsen ließ. Schneemalerei finden wir ebenfalls gut, allerdings über Herzchen ❤ Malerei hatten wir uns nie zuvor Gedanken gemacht. Wir haben auch alle vor Jahren in unserem geliebten Schweden eine Ballonfahrt sehr genossen. Das müssen wir ‚mal wieder machen. Die werden hier in East Anglia auch angeboten. Wir würden gerne hier über unsere Küste fliegen.
    Thanks for sharing.
    Keep well
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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    • #26 von ladyfromhamburg am 01/02/2021 - 22:54

      Ein Hallo an die Fab Four of Cley! Freut mich dich (euch) zu lesen und schön, wenn’s euch erheiterte!

      Ihr habt auch schon eine Ballonfahrt gemacht? Ist sicher gerade angesichts der schwedischen Landschaft, die man von oben so herrlich in alle Richtungen genießen kann, ein besonders schönes Erlebnis gewesen.
      Seid ihr ordnungsgemäß herunterkommen? Sachte Landung?
      Wir drifteten damals durch plötzliche Winde ziemlich vom Kurs ab. Unser Ballonführer hatte erst noch die Hoffnung, die Richtung korrigieren zu können, aber es dauerte zu lang, es dämmerte bereits, die Dunkelheit kam Ende September schon relativ flott. Wir landeten irgendwo auf einem Stoppelacker. Ziemlich unsanft. Zwei Mitfahrer hatten Prellungen. Das Auto, dass uns am (geplanten) Ziel erwartet hätte war meilenweit entfernt und musste erst herangerufen werden. Wer eher dort war, war der aufgebrachte Bauer, dem das Feld gehörte. Aber als Ballonfahrer ist es einem gestattet, dort herunterzukommen, wo es nötig ist. Es greift wohl auch irgendeine Versicherung und übernimmt dann eventuelle Flurschäden. Es war jedenfalls recht abenteuerlich …
      Ich hoffe, ich habe euch durch die Beschreibung nicht von zukünftigen Heißluftballon-Plänen in East Anglia abgehalten. ;)

      Ich schicke einen herzlichen Gruß hinüber nach Norfolk und hoffe es geht euch gut!
      Bleibt gesund!
      Michèle

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      • #27 von Klausbernd am 02/02/2021 - 10:59

        Wow, liebe Michèle,
        das klingt ja richtig dramatisch. Bei uns war das völlig easy, wir kamen sanft herunter wie und wo geplant. Ja, der Überblick war atemberaubend. Es schien die Sonne, es funkelten die Seen. Das Problem ist der Preis hier in North Norfolk. Der ist mehr als doppelt so hoch wie er in Schweden war. Allerdings waren wir in Schweden zu fünft in der Gondel, hier würden wir Fab Four alleine fahren.
        Danke für deine ausführliche Antwort. Uns geht’s gut. Unsere Lebensweise hat sich durch den Lockdown nur geringfügig verändert.
        Halte dich gesund und munter.
        Mit lieben Grüßen vom heute grauen Meer
        Wishing you all the best. Keep well
        The Fab Four of Cley
        🙂 🙂 🙂 🙂

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  14. #28 von gsharald am 02/02/2021 - 16:35

    Liebe Michelè,

    Schön wieder von dir zu lesen. Ich bin ein bisschen spät mit dem Kommentieren, weil ich irgendwie deinen Beitrag aus den Augen verloren habe.

    Soso, also Auto bemalt. Naja, besser als zerkratzt. Man sagt immer den Männern einen Spieltrieb (das Kind im Manne) nach aber ich glaube bei Frauen ist es auch nicht anders. 🙂 Ich hoffe, du hast mit deinem Tun keinen Ehekrach oder gar schlimmeres ausgelöst.

    Der Kondor macht es doch richtig. Immer wieder wird man ermahnt Energie zu sparen und er setzt das in die Tat um. Warum anstrengend fliegen, wenn man bequem fahren kann.

    Ballon fahren über Hamburg stelle ich mir ganz toll vor. Ich habe es mal hier über Karlsruhe gemacht und war vom Ballon fahren ganz begeistert. In Hamburg mit dem Hafen usw. muss das sehr interessant sein.

    Liebe Grüße an dich und schön gesund bleiben.
    Harald

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    • #29 von ladyfromhamburg am 04/02/2021 - 22:14

      Hallo Harald, nun bin ich ebenfalls ein wenig in Verzug geraten – was das Reagieren auf deine Zeilen angeht. ;) Du bist auch per Ballon unterwegs gewesen? Ist schon eine beeindruckende Rundumsicht von dort oben. Wir sind damals im Westen der Stadt nahe dem Volksparkstadion aufgestiegen und von dort aus südöstlich Richtung Elbe und Hafen geschwebt. Man ist dann gefühlt relativ schnell aus der Stadt wieder heraus (zumal es damals die HafenCity als Erweiterung noch nicht gab), gleitet aber weiterhin über der Elbe, was ebenfalls landschaftlich schöne Ausblicke beschert!
      Ich weiß, dass deine Heimatregion auch so eine äußerst sehenswerte Gegend ist, um sie vom Ballon aus anzusehen. Karlsruhe samt der Vororte und Städtchen/Orte drumherum, den vorbeiziehenden Rhein, das Elsass nebenan …

      Freut mich, dass du hereingeschaut hast! Einen herzlichen Gruß aus dem Norden und bis zum Wiederlesen!
      Michèle

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  15. #30 von wholelottarosie am 02/02/2021 - 17:04

    Herrlich, diese Geschichte!
    Ja, es ist selbstverständlich viel bequemer, wenn man gut zu handhabendes „Personal“ hat, das sich ums Essen kümmert, ab und zu zu einem gegrillten Würstchen einlädt, das einen abholt und sonstwie hegt und pflegt, als wenn man dies selbst tun müsste.
    Sehr praktisch auch, dass bei Bedarf entsprechende Damen zugeführt werden.
    So kann man ganz pragmatisch seine Tage verbringen.
    Warum auch nicht?
    Liebe Grüße von Rosie

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    • #31 von ladyfromhamburg am 04/02/2021 - 22:20

      Hallo Rosie, ich halte den Heini (mittlerweile habe ich herausgefunden, dass er real wohl „Santiago“ heißt) eigentlich für äußerst plietsch. :) Und die Aktionen, die nicht bewusst smart sind, handhabt er vermutlich intuitiv so, weil er es einfach nie anders gelernt hat. Wer kann es ihm also verdenken, wenn er ein bisschen anders tickt als Artgenossen in Freiheit oder in Gemeinschaft aufgewachsen.
      Vielleicht lässt er sich ja doch von seiner Dame ein bisschen für Neues öffnen. ^^

      Rosie, ich habe mich sehr gefreut, dich hier zu lesen! Fand kürzlich bei dir den Beitrag übers Zeichnen in der Schneelandschaft sehr schön!
      Lieber Gruß aus dem Norden und bis bald!
      Michèle

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      • #32 von wholelottarosie am 05/02/2021 - 10:52

        Ja, Michele, es gibt Damen, die haben ein Händchen dafür, die Herren der Schöpfung ein wenig zurecht zu rücken und ihnen zu zeigen, wie der Hase läuft. Jedenfalls drücke ich Santiago die Daumen, dass er auf eine solche trifft! :-)
        Liebe Grüße nach Hamburg…
        von Rosie

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  16. #33 von Corinna am 03/02/2021 - 16:17

    Hallo Michèle, Herrlich, die Geschichte mit dem Kondor…er scheint ein sehr kluger Kopf zu sein:-)) ist doch super, sich schön satt futtern und dann abholen lassen:-)) toll geschrieben von Dir:-))Liebe Grüße Corinna

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    • #34 von ladyfromhamburg am 04/02/2021 - 22:28

      Hallo Corinna, ich merke – und das freut mich sehr -, dass du für den Kondor und die Geschichte sehr empfänglich warst. :)
      Ja, der Vogel ist schon speziell. Er scheint mir einer von der pragmatischen Sorte zu sein. ^^ Ich hatte gerade in meiner Antwort an Rosie (wholelottarosie) auch noch etwas zu seinem Verhalten geschrieben.
      Schön, dass du vorbeigeschaut hast – und vielen Dank für deinen Kommentar!

      Lieber Gruß
      Michèle

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  17. #35 von Sartenada am 05/02/2021 - 10:03

    Hello Michèle!

    What a lovely surprise, that I did find your blog in this year 2021. I have checked it every now and then and now I found it.

    I put my WordPress blog on pause last year. The reason is due to its new editor. I do not like it. Thinking what now, I decided to continue in a new blog. It is a French blog n French. To achieve visitors there has not been easy, but I think that I will success. Few my old followers have accepted my new blog and they have started to follow my posts. Two from Japan, two from France and one from Spain. Now when in the beginning, I have shown some of my old posts. If you are interested in to check it, then here is its link:

    http://sartenada.canalblog.com/

    How is Covid-19 there. We have been healthy – happily. We do not visit nearly elsewhere than in shops buying food and making long walking tours. I have not seen my children since one year. Well, this is life. I wish all the best to you.

    Best regards, Matti

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    • #36 von ladyfromhamburg am 06/02/2021 - 18:57

      Hello Matti!
      I’m so pleased to find your comment adding your link to your new blog! I just had a look over there and left some words for you! Looks great!

      Well, on the other hand it’s sad that you stopped blogging on Sartenada WordPress com, but I really understand that you are not very happy with the new editor. I, myself, starting again early this year had absolutely no idea how it worked and had to spend some hours for research in order to learn more about it and to be able to post at least a text. For the second blog entry (this one) with photos I needed a lot of time until I finally managed to insert them in the way I liked it. It’s still try and error and I would really love to do it without these new „blocks“.

      Sorry to hear that you could not see your family for one year. Same here, Matti. We can’t risk. Last summer we met once in the garden, but now with a rather high number of corona infections and a mutating virus it’s impossible. Fortunately we can arrange regular video calls with children and grand-children. End of January the second grandchild, a little grandson, was born! :) We didn’t meet personally up to now but some day the whole situation will change … hopefully.

      All the best to you and Anja and stay save and healthy!
      Michèle

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  18. #37 von Sartenada am 31/01/2022 - 11:03

    Hello Michèle! It has passed nearly one year when I commented your post. I have been checking it occasionally, when preparing new posts to my new blog. Concerning to making post in WordPress, I have not continued, but I have updated my Pause-page, using the old editor with HTML language. During the last year, I started ago to listen to music in YouTube. I listen to old electric guitar music from my youth. Old Finnish melodies are popular among guitar players in the world. For example, an Italian guitar player has played more than 100 Finnish melodies I’ve told you about it in Pause-page. Here the link to my video page:
    https://www.youtube.com/user/Justusosaa/videos
    The other page, shows more than 1400 music links around the world. Here:
    https://www.youtube.com/user/Justusosaa/playlists
    My Japanese friend has opened me the door to the Japanese guitar music. I give you an example, that you understand how beautiful electric guitar can be. The song is dedicated to the memory of the singer Kyū Sakamoto, who sung Sukiyaki song. He died in a plane crash.
    https://www.youtube.com/watch?v=WOYgWW-VAIo
    We have been healthy and we have been vaccinated thrice. We have not been travelled practically during two years. In summer in 2021, when Corona cases were few, then we made 10 days road trip in Finland. Last summer we made couple of times two days visit in another town in Finland. I have my hobby blogging; shooting photos and occasionally make some videos in YouTube. Anja studies Italian now for the third year.
    I have had to search my old photos from my old blog. My new blog is very modest and I have not many followers. This means that after publishing a new post, answering doesn’t take long time. My new blog is in French and English. I started it in French, but 3 Japanese wanted to follow our “adventures” in the new blog, then I added English to them.
    We and my family have also been vaccinated thrice and they have been health also. My daughter took time off from work. She started to learn French and Spanish in University. She knows the languages very well, but she plans to study as an interpreter. My granddaughter has an idea to become a master of science in engineering next year.
    Now I have told how we are. It would be nice to hear something about your life. All the best to you and your family. Amitiés,
    Matti

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    • #38 von ladyfromhamburg am 18/02/2022 - 14:34

      Hello Matti, thanks for you kind words and your long message telling about how life is going on for you in Finland. First, sorry for being late with my reply but after confirming your comment which I could do using my mobile phone app, I recently had some problems to log in via laptop. But now I’ve been successful and would like to come back to your news and I intend to refer to your questions.
      I just had a look at your Pause-page and will visit YouTube when having more time to watch some of the videos you posted there. Same concerns to the French blog, which I used to read at the very start but had to stop for a while when I was very busy with my family here (my husband as well as my mother needed a lot of support).
      We could avoid to contract Covid 19 so far, but although my husband got 3 extra booster vaccinations apart from the initial immunization, he hardly could produce antibodies due to his cancer therapy and the immunosuppression. So we have to be extremely careful which means, we can’t meet anyone at the moment. I didn’t see my children and grandchildren for a rather long time including Christmas and birthdays, but try to stay in contact via video conference as compensation for direct contact. It’s quite sad as our second grandchild, a little boy, was born in January 2021 and we only could meet twice in summer last year when the incidence was low.
      My husband had considerable problems due to an infection of his central venous catheter but as far as cancer and the dialysis is concerned it didn’t get worse.
      At present I need many hours a week to support my mother. Keeping the house, doing the shopping, driving her to the doctors etc. I’m quite relieved that the long-term care insurance accepted a care degree so that she (and me too) gets household assistance now twice a month for each 2 hours. That’s not much but it helps a lot.

      Last autumn my daughter and her husband (they married in 2019 on Iceland) bought a house south of the river Elbe and outside of Hamburg. She is doing her doctorate and it seems she can finish in 2022. In 2020 the pandemic stopped a project she ran in South Africa and mixed up all her research. But in the meantime she found a way to continue part of this study online.
      Matti, great what I learned about your daughter and granddaughter! I hope your daughter enjoys learning languages at the university and will carry on with her plans to study as an interpreter. And best luck for you granddaughter regarding becoming the Master next year!
      I think that’s for the moment. Send my best wishes also to Anja and I admire her for learning Italian so perseveringly!
      All the best and till next time. Stay healthy!
      Michèle

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