James Rhodes in Hamburg!

Über den Pianisten James Rhodes und seinen Konzertabend auf Kampnagel am 25. Oktober 2016

 

James Rhodes in Hamburg

James Rhodes ist auf Konzerttour in Deutschland, Österreich und der Schweiz! Die Anhänger des Pianisten mussten einige Jahre warten, bevor endlich auch deutsche Städte auf dem Tourplan des Briten standen.
Am 25. Oktober 2016 lud er in Hamburg auf Kampnagel (K2) zu einem musikalischen Abend ein.

Reine Konzertkritik?

Anstelle einer reinen Konzertkritik in Kurzform, lade ich Sie heute zu einer sehr persönlichen Betrachtung ein, die Ihnen den Menschen James Rhodes zunächst näher bringt. Seine Art der Präsentation, seine Ausdrucks-
form als Künstler, beides wird ganz entscheidend von seinen persönlichen Erfahrungen, seinem Werdegang, seinem ganzen bisherigen Leben beeinflusst.
Würde ich Ihnen lediglich knapp berichten, welche Klavierstücke auf dem Kampnagel-Programm standen, welche Stimmung vorherrschte oder ob und wie meisterlich er spielte  – Sie würden nicht annähernd nach-
vollziehen können, was an Rhodes selbst und an seinem Klavierspiel so packend, so ergreifend ist.
Was einen Konzertabend mit dem Briten so besonders macht!

Warum darüber hinaus mich das Hamburg-Ereignis zusätzlich mit großer Vorfreude erfüllte und weshalb ich
dem Abend mit Spannung entgegensah, werde ich Ihnen dabei gern mit verraten. Sie vermuten schon ganz richtig, es existiert eine Vorgeschichte, und die begann für mich bereits vor sieben Jahren.

Eines gleich vorweg! Falls Sie jemals die Gelegenheit haben, ihn spielen zu hören oder ihn bei einem Auftritt
zu erleben, nutzen Sie die Chance!

Eine Annäherung

Sollten Sie sich – ganz spontan – ein Klavierkonzert und den dazugehörigen Pianisten vorstellen, hätten Sie vermutlich das Bild eines in Anzug oder sogar Frack gekleideten Herrn vor sich. Akkurater Haarschnitt, Fliege, glänzende Lederschuhe. Einen eher wortlosen Typ Künstler, denn ein Pianist kommuniziert im Allgemeinen
nicht mit dem Publikum.
Bei den Damen sähe dieses Bild nicht anders aus. Lange Abendrobe, die Haare luftig-frisch gestylt, ein ein-
nehmendes Lächeln, das zwischen den vorgetragenen Werken ans Publikum verschenkt wird. Einnehmend, aber still.

Sicher gibt es einzelne Künstler, die in heutiger Zeit andere Wege einschlagen. Extrovertierte mit einem kleinen Faible für Schauspiel, Show und Entertainment und der Neigung zu einer gewissen Selbstdarstellung. Die Motivation entspringt dem Wunsch nach zusätzlicher Aufmerksamkeit, ein Vortrag erfolgt nicht allein um der Musik oder der Darbietung willen, sondern zur Pflege des Kults um die eigene Person. Hart gesagt, oder?
Es wäre vermessen, grundsätzlich zu unterstellen, dass Künstler dieser Art während des Spielens bewusst Selbstinszenierung betreiben, denn wer ist schon in der Lage inmitten einer hochkonzentrierten Darbietung eines schwierigen Werkes penibel darauf achten, eine bestimmte Pose zu halten, fotogen zu wirken oder Effekthascherei zu betreiben.
Dennoch, vielleicht fallen auch Ihnen auf Anhieb Namen von Künstlern ein, bei denen der schmerzverzerrte Blick, die sekundenlang elegant in der Luft verharrende Hand oder das Zurückwerfen der Haarpracht zumindest auf den Zuhörer und Zuschauer exakt so wirken: künstlich und inszeniert.

Einerlei, ob es sich um den konservativen, zurückhaltenden oder den modernen, mehr aus sich heraus-
kommenden und sich selbst in Rampenlicht stellenden Typ  handelt – solange der Pianist ein musikalisches Genie, ein Virtuose am Flügel und ein Interpretationskünstler ist, einer, der den Werken Leben einhaucht, so lange wird es ein wunderbares Hörerlebnis sein!
(Wenn es Ihnen so wie mir ergeht, dass Ihnen das Zuhören und Zuschauen bei bestimmten Menschen schier unmöglich ist, dann schließen Sie wie ich einfach die Augen.)

Eine andere Erscheinung …

Sie fragen sich, wozu ich dies alles erwähne?
Weil es anders läuft, sobald Sie der Einladung James Rhodes’ folgen. Der Brite, Jahrgang 1975, mag weder
die ihm widerstrebende Selbstverkostümierung, noch die Unnahbarkeit und das absolute Stillschweigen des vortragenden Pianisten.
Je nach vorherrschender Temperatur bzw. Jahreszeit erscheint er zum Konzert in T- oder Sweatshirt (gern mit BACH-Aufschrift) sowie Turn- oder Freizeitschuhen. Sein Friseur sieht ihn schon von Zeit zu Zeit, den Wuschelkopf komplett zu bändigen, ist aber nicht sein Hauptziel. Ein Drei-meist-aber-mehr-Tage-Bart gehört zu Rhodes ebenso dazu wie das Rachmaninow-Tattoo am Unterarm und seine große, dunkel gerahmte Brille. Eine Nerdbrille könnte man es nennen, so ein kantiges Kassengestell früherer Zeiten, eine Form, die schwer angesagt ist. Was jedoch reiner Zufall ist, denn er legt weder Wert auf angesagte Accessoires noch auf sonstige typische Attribute eines Konzertpianisten.
Gewohnte Äußerlichkeiten? Die Einhaltung des üblichen Ablaufs? Ein Auftritt ausschließlich an einem altehrwürdigen, Klassikkonzerten vorbehaltenen Veranstaltungsort?
Nein, meint Rhodes. Wozu auch. Kleider machen auch heute vielleicht noch Leute, sie erhöhen aber nicht die Virtuosität.
Um zu verstehen, dass hier nicht jemand einfach nur plietsch eine neue Schiene fährt, um so die meiste Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und um zu begreifen, dass er der Musik trotz weniger förmlichen Auftritts und trotz Brechen bestehender (ungeschriebener) Regeln mit dem höchsten Respekt und sehr viel Liebe begegnet, müssen Sie ihn und seinen Werdegang kennenlernen. Ein Werdegang, der so anders ist als der weitaus meisten seiner Klassik-Kollegen. Sein Weg als Pianist war überhaupt nicht vorgezeichnet!

Die Geschichte des James Rhodes …

Rhodes stammt nicht wie viele andere aus einer Familie, in der schon seit Generationen musiziert wurde. Er hat nicht bereits im Kindesalter Klavierunterricht genossen, hat keine ersten Erfolge bei Jugendwettbewerben eingeheimst oder Bekanntheit durch sie erlangt.
Vor allem aber hat er eines nicht: Er hat keine ungetrübte Kindheit genossen. Und das ist die Untertreibung schlechthin! Was er durchgemacht hat, muss die Hölle gewesen sein und wird ihn ohne Zweifel bis an sein Lebensende nicht loslassen.
Der Brite wurde das Opfer von schlimmstem Kindesmissbrauch, einem Missbrauch der über Jahre anhielt, und wer seine Autobiographie liest, der erfährt sehr viel über das Danach. Die Operationen, die nötig sind. Das anfängliche Verdrängen, das wieder Hochkommen aller Pein, gerade als er selbst Vater eines kleinen Jungen wird. Erst im Alter von 30 Jahres redet er das erste Mal über den Kindesmissbrauch!
Sein Buch, 2015 unter dem Titel Instrumental in England erschienen und seit Februar 2016 in der deutschen Fassung unter dem Titel „Der Klang der Wut“ erhältlich, beschreibt auch diese Zeit, offenbart genau jene unbändige Wut, die in dem jungen James Rhodes steckt.
Er nutzt harte, deftige, drastische Worte, zu drastische ist häufig der Eindruck, doch für die Schilderung solch traumatischer Erlebnisse und für ein Aufrütteln gelten definitiv andere Regeln als für eine der üblichen Autographien. Schonungslos offen und dennoch lässt er einiges aus. Es reicht auch so, dem Außenstehenden das Ausmaß des Martyriums zu vermitteln. Es lässt förmlich erstarren.

Die Auswirkungen bei ihm sind Scham, Selbsthass, Selbstverstümmelung, Depressionen, Drogen, Selbstmord-
gedanken, Selbstmordversuche. Er wird mehrmals in die Psychiatrie gebracht. Nicht die Tatsache, dass er dort ist, dass er Medikamente oder Therapie erhält, rettet ihn, sondern etwas anderes führt ihn aus der tiefsten Krise heraus: die klassische Musik.
Zugang zu einem Klavier hatte er schon früher in der Schulzeit, das Spielen und der Klang waren ihm als wohltuend bekannt. Doch Unterricht? Er bringt sich das Spielen selbst bei. Sein Talent wird ersichtlich. Seine Eltern erlauben allerdings nach der Schule kein Musikstudium, woraufhin er die nächsten zehn Jahre keine Taste mehr anrührt. Daher wird ihm erst zu einem relativ späten Zeitpunkt bewusst, dass es die Musik ist, die seinen Schutzraum darstellt und dass das Hören bestimmter Werke etwas Positives in ihm in Gang setzt.
Licht in Dunkelheit hineinlässt. Ihm wird irgendwann klar, dass die klassische Musik, dass das Spielen dieser Werke für ihn die Rettung bedeutet.
Er, der kurz vorher noch zu den harten Worten, der drastischen, gelegentlich bis hin zur provokanten Ausdrucksweise greift, schreibt in „Klang der Wut“ über das Gefühl, dass ihn beim Anhören des Adagios von Bach-Marcello aus dem Oboenkonzert in D-Moll, BWV 974 überkommt (und über Bach generell) in einer gänzlich anderen Art und Weise:

Es versetzte mich an einen Ort solcher Herrlichkeit, solcher Ergebung, Hoffnung, Schönheit, unendlichen Weite, dass es so war, als berührte man das Angesicht Gottes.“
An anderer Stelle:
Wenn etwas so Starkes, so Schönes existieren kann, dann kann ja nicht alles schlecht sein. Da sagte ich mir: Okay, ich mach‘ noch ein bisschen weiter.“
Und weiter:
“Und jetzt war ich fest entschlossen. Ich wusste, dass dieser Ort nicht der richtige Ort für mich war. Hier konnte ich nicht gesund werden. Nicht mit so vielen Pillen, so viel Irrsinn, so viel Trash-TV und Langeweile. Ich musste auf die korrekte Weise raus, ein für alle Mal.“

James Rhodes hat in der folgenden Zeit Unterricht bei einem Lehrer in Verona, er übt Stunden um Stunden.
Tag für Tag. Monat um Monat.
Zwei, drei Jahre vergehen, und im November 2008 gibt er sein erstes öffentliches Konzert in der Steinway Hall
in London. Es folgen weitere Auftritte, im Mai 2009 findet im The Roundhouse in Camden sein Solokonzert statt.

Dies ist der Zeitpunkt, an dem ich das erste Mal von James Rhodes höre. Hier in Deutschland ist er ein absolut Unbekannter, doch Stephen Fry, der britische Autor, Schauspieler und Moderator erwähnt einen außer-
gewöhnlichen Pianisten und leitet den Link zu einem kurzen Video weiter.
Ich habe seit Teenagerzeiten der Klaviermusik unterschiedlichster Interpreten gelauscht, verschiedene Fassungen ein und desselben Werks kennengelernt, bemerke die Unterschiede und empfinde naturgemäß die Darbietung einzelner Tastenkünstler als unterschiedlich „attraktiv“, doch als ich Rhodes das erste Mal zuhöre, packt es mich. Zu dieser Zeit weiß ich nichts über das bisherige Leben des Mannes aus England. Ich stelle nur fest, wenn er spielt, ist etwas anders. Seine Musik wird auf eine andere Art und intensiver weitergeleitet, Klänge, aber auch Gefühle scheinen unmittelbar in einen überzugehen. Wenn ich es beschreiben sollte, dann so: Er ist der Vermittler eines Werks, der virtuose Gestalter, doch raubt er sich das Werk dabei nicht. Er macht sich nicht zur Hauptperson, während er spielt. Bei ihm ist es bereichernd und faszinierend, ihm nicht nur zuzuhören, sondern auch, ihm dabei zuzusehen … Seine Versunkenheit, seine Ruhe, seine Authentizität, die natürliche Hingabe – das alles sucht seinesgleichen …

Rhodes’  Bekanntheit im eigenen Land wächst mit jedem Auftritt. Der Engländer nimmt an diversen Festivals teil und steht für BBC4 für eine Dokumentation zum 200. Geburtstag von Frédéric Chopin, die 2010 ausgestrahlt wird, vor der Kamera.  Es folgen weitere Auftritte nun auch im Ausland. 2011 gastiert er in Australien, 2012 geht es in die USA, u. a. nach Chicago, Hongkong lernt ihn 2013 kennen. Das englische Fernsehen sendet es in der Zwischenzeit die siebenteilige Serie James Rhodes: Piano Man.

Er engagiert sich für Projekte, bei denen es um die Belange von Menschen mit psychischen Problemen geht. Ebenso unterstützt er eine Aktion, deren Ziel die Verbesserung des Musikunterrichts überall im Vereinigten Königreich ist. Bei dem Projekt Don’t Stop the Music kommen 2014 im Zuge einer großen Sammelaktion mehr als 7 000 Instrumente zusammen, die an 150 Grundschulen verteilt werden und von denen im Jahr 10 000 Schüler profitieren.

Mittlerweile hat er mehrere Alben veröffentlicht, schreibt hin und wieder für Zeitungen einen Gastbeitrag. Die Medien widmen sich natürlich nicht nur seinem künstlerischen Schaffen, sondern beschäftigen sich ebenfalls mit seinem Vorleben und haben Kenntnis vom Kindesmissbrauch. Rhodes geht inzwischen offen damit um. Es geht es auch deshalb offensiv an, weil er davor warnen möchte. Er will Menschen sensibilisieren, möchte verhindern, dass es weitere Opfer gibt, nur weil Unkenntnis herrscht und sich mangelhaft für den Schutz eingesetzt wird. Andererseits ermutigt er mit seinem Vorgehen andere Leidtragende, sich zu wehren, an die Öffentlichkeit zu gehen. Und er sagt auch an Mitwissende gewandt: Wer schweigt, macht sich mitschuldig.

Als Verlage an ihn herantreten und ihm die Autobiographie vorschlagen, willigt er ein.

Eine sicher insgesamt nicht einfache Entscheidung, doch was kann besser, sinnvoller und wirkungsvoller sein, als dass ein derart Betroffener selbst Fakten nennt, die Wahrheit aufschreibt und diese veröffentlicht, statt es den Medien indirekt freizustellen, sich mangels Information ihre Geschichten nach eigener Vorstellung und fern aller Realität zurechtzubasteln. Vielleicht befreit es auch und rückt einiges ins richtige Licht.

Sie sehen aus dieser Entwicklung jedoch, dass Rhodes’ Motivation zur Veröffentlichung eines solchen Buches nicht die ist, zunächst die Autobiographie auf den Markt zu bringen, um mit seiner dramatischen Vergangenheit seine Bekanntheit als Pianist zu steigern, sondern er schreibt zu einem Zeitpunkt, als seine bereits existierende Bekanntheit sich in seinen Augen für ein sinnvolles und ihm enorm wichtiges Ziel nutzen lässt.
Dass erst per Gerichtsbeschluss gestattet werden muss, dieses Buch überhaupt zu veröffentlichen, kann ihn nicht davon abhalten.

Als Publikum bei James Rhodes

Sie kennen James Rhodes nun bereits soweit, dass es Sie kaum mehr irritieren wird, dass ein Pianist es entgegen gängiger Praxis anders handhabt und sich zwischen seinen Werken direkt an seine Zuhörer wendet. Der Brite hält Kommunikation, gerade in heutigen Zeiten, für wichtig. Er hält es auch für wichtig, dass über das Stück, über den Komponisten und dessen Anliegen erzählt wird. Oder über dessen persönliche Verfassung, Umstände und Beweggründe, ein bestimmtes Werk in genau dieser Form zu Papier zu bringen.
Er setzt nicht voraus, dass jeder bereits alles im Vorfeld weiß oder vorab in Erfahrung bringt. Ein Austausch, bevor er sich an den Flügel setzt und startet, ist ihm viel lieber.
Nun werden Fachkritiker vermutlich gern anmerken, dass er ja gar nicht ernst, nicht lehrbuchhaft erklärt, nicht doziert. Muss er denn?
Was er betreibt, ist eine Situationsbeschreibung, er vermittelt eine Grundstimmung, ein Gefühl, und schon bevor er die Brille absetzt und sich zum Spielen niederlässt, haben Sie als Zuhörer Zugang. Eine Vorstellung. Bereits mit seinem ersten Ton holt er Sie genau dort ab.

Ihm liegt viel daran, dass nicht nur das herkömmliche Publikum „bedient“ wird, Menschen vom Fach, eine begrenzte Gruppe. Er möchte, dass Menschen herangeführt werden, die sich bisher an klassische Musik nicht herangetraut haben. Er will ihnen die Schönheit der Musik vermitteln. Die Energie dieser Musik und die Kraft, die von ihr ausgeht.

Aus diesem Grund geht er gern einmal an ungewöhnliche Orte. Nutzt öffentliche Plätze. Stellt seinen Flügel zwischen Hochhausbauten auf und beginnt dort sein Spiel. Es hat die Wirkung, die oft auch ein Flashmob auslöst: Überraschung, nach der ersten Verblüffung Ergriffenheit, dann Begeisterung. Es schürt letztendlich nicht selten Neugier, entfacht Lust und macht Mut, sich bis dahin völlig Unbekanntem endlich zu nähern.
Er zieht damit auch Jüngere an. Eine britische Zeitung nannte ihn vor Jahren einmal den „Beethoven der iPhone-Generation“ …

Das Konzert auf Kampnagel

Saal K2 auf Kampnagel. Die von dunklen Vorhängen eingerahmte Bühne mit dem Flügel ist ebenerdig, die Zuschauerplätze befinden sich auf einer ansteigenden Tribüne, die jedem gute Sicht verschafft. Freie Platzwahl heißt es auf den Tickets. Was nichts anderes bedeutet, als nur frühes Anstehen sichert einen guten Platz im vorderen Bereich. Was die lange Schlange vor dem Einlass vermuten lässt, bewahrheitet sich: es wird voll. James Rhodes scheint nicht mehr nur ein Geheimtipp zu sein …
Pünktlich wird er angekündigt, tritt aus einem Spalt der dunklen Seitenvorhänge hervor, schaut kurz freundlich Richtung Publikum, steuert jedoch mit seinem leicht wippend-federnden Gang direkt den Flügel an. Er legt die Brille ab – ein immer wieder kehrendes Ritual, bevor die Finger über die Tasten fliegen – und beginnt. Mit Bach. Seinem bevorzugten Komponisten. Mit ihm startet und endet später sein Hamburg-Programm.

Rhodes mag nicht nur Bach, den nur besonders. Seine Goldberg Variationen, die Chaconne in D-Moll … Er bewundert ebenso Beethoven, Chopin, Prokofjew, Moszkowski, Mozart, Gluck, Puccini u. a.  Es faszinieren ihn einige Pianisten besonders. Glenn Gould ist u. a. sein Vorbild, – was man seinem Spiel mitunter anmerkt. Den russischen Pianisten Grigory Sokolov, den verehrt er ebenfalls.

Für den Abend auf Kampnagel hat er sich die Fantasie in F-Moll Op. 49 von Chopin herausgesucht. Darauffolgend vom selben Komponisten die Polonaise-Fantasie, Op. 61, As-Dur.
Beides spielt er ohne Notenblatt und … bewegend. Mitreißend. Gerade Chopin hat es in sich, ein Komponist, der die verbundenen Töne sehr liebte und in dessen Werken oft eine Vielfalt von Gefühlen und Stimmungen zusammentrifft.
Zuvor holt Rhodes allerdings die Begrüßung nach und erzählt er in seiner natürlichen, unverkrampften Art über die gleich zu hörenden Werke. Fantasie. Sie soll auch das Thema des Abends sein. Fantasie sei wichtig, genauso wie Kreativität, die in unserer schnellen Zeit oft zu kurz zu kommen droht. In Gefahr ist. Er bringt eine Besonderheit der Kreativität in diesem kurzen Satz auf den Punkt: „Creativity is a form of meditation. Inside.“

Rhodes fährt fort mit der Klaviersonate 31, Opus 110, As-Dur von Beethoven. Ein Traum …
Konzertende? Offiziell schon und doch wieder nicht, denn danach reiht sich eine Zugabe an die nächste.
Er spielt aus Orpheus und Eurydike von Ch. W. Gluck. Die  nächste „encore“ entpuppt sich als das letzte Präludium von Rachmaninow in Des-Dur.
Immer noch ist nicht Schluss. Fast schüchtern kündigt er eine weitere Zugabe an, einen Titel, den er erst einmal zuvor öffentlich präsentiert hätte, brandneu sozusagen. Ein Stück aus einer Puccini-Oper, doch er verrät nicht, wie es heißt. Versichert allerdings, es würde einem nach spätestens 27 Sekunden bekannt vorkommen. Er sollte damit recht behalten. Es ist „O mio babbino caro“ aus der Oper Gianna Schicchi.

Jedes schöne Ereignis geht irgendwann einmal vorbei. Er lässt den Abend nach gut eineinhalb Stunden mit Bach ausklingen und hinterlässt ein stürmisch applaudierendes und wie es scheint allgemein begeistertes Publikum in Hamburg.
(Warum der Veranstalter dieses Konzert allerdings als eine „Musikalische Lesung“ ankündigte, bleibt rätselhaft.)

Für ihn ist an diesem Abend die Arbeit noch nicht getan. Seine Autobiographie liegt im Foyer in der englischen und deutschen Fassung aus und wird von ihm nach dem Konzert signiert.
Ich habe kein Buch mitgebracht, aber meine allererste CD von ihm aus dem Jahr 2009. Sie trägt nun seinen Unterschriftenkringel …

Nach dem ersten Gepacktsein vor sieben Jahren, nach der Beobachtung seiner weiteren Entwicklung und dem Verfolgen seines Schaffens über das Internet, durch Zeitungsartikel, durch Bücher etc., gab es an diesem Abend die Gelegenheit, den Pianisten James Rhodes live spielen zu hören und real zu erleben. Das Bild hat sich vervollständigt. Für mich. Für andere. Gut möglich, dass noch mehr Menschen eines Tages den Wunsch verspüren, von ihm zu hören. Von seinem Klavierspiel und von seiner ganz eigenen Art, die Kraft der Musik deutlich zu machen.

James Rhodes, der Mann, den die Musik auffing und rettete, er sagt, das Einzigartige an klassischer Musik sei, dass sie, selbst wenn es ein trauriges Stück ist, immer noch wunderschön sein.
 „Even the pain is beautiful in classical music.“
Vielleicht ist gerade das ihre Stärke, das Geheimnis ihrer Wirkungskraft.

Was für ein Abend! Wenn dieser unkonventionelle, unverstellte Brite, dieser so authentische Mann und grandiose Pianist wieder einmal in Deutschland sein sollte und Sie Verlangen nach Echtem haben, nach etwas, das Sie mitten ins Herz trifft, dann …
Rechtzeitig Karten sichern!

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Quellen:
James Rhodes: Der Klang der Wut: Wie die Musik mich am Leben hielt
(Verlag Nagel & Kimche AG – ISBN-13: 978-3312006540)
Informationen aus Interviews in diversen engl. Zeitschriften aus den Jahren 2009-2016
Eine mittlerweile seit sieben Jahren bestehende Twitterverbindung

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© by Michèle Legrand, Oktober 2016
Michèle Legrand

 

 

 

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  1. #1 von marliesgierls am 27/10/2016 - 19:34

    Wer jetzt nicht den dringenden Wunsch verspürt, sofort ein Konzert von J.Rhodes besuchen zu wollen, dem kann man nicht mehr helfen. Ich werde es mir auf jeden Fall notieren, aber ich glaube, da werde ich lange warten müssen.Schade, dass es so eine ansprechende Rezension nicht vor dem Konzert gab. Vielen Dank liebe Michèle und lieben Gruß
    Marlies

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    • #2 von ladyfromhamburg am 27/10/2016 - 19:59

      Wer weiß, ob tatsächlicn noch einmal so eine lange Zeit vergeht, bevor James Rhodes Hamburg erneut besucht. Ich vermute fast, beim nächsten Mal dürfte ein Kampnagel-Saal nicht mehr ausreichen. ^^ Wenn ich etwas mitbekomme via Twitter oder FB sage ich dir gern Bescheid, Marlies.
      Danke für deinen Kommentar!
      Einen schönen Abend und liebe Grüße!
      Michèle

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  2. #4 von Deine Christine! am 27/10/2016 - 19:51

    Bohr, jetzt bin ich echt platt…. so eine tolle Rezension, da könntest Du glatt schon Provision verlangen ;-) Ich bin schwer beeindruckt.
    Vielen Dank und einen schönen Abend

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    • #5 von ladyfromhamburg am 27/10/2016 - 20:02

      Freut mich, wenn es dir gefallen hat, Christine! Nee nee, keine Provision. Ich habe einen privaten Blog und genieße das Privileg, dass ich mir aussuchen kann, worüber ich berichte. Wenn es Menschen und Dinge sind, die mich faszinieren, dann ist meine Begeisterung kostenlos. ;-))

      Danke für dein so überaus positives Feedback! Dir auch einen schönen Abend!
      LG Michèle

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      • #6 von Deine Christine! am 27/10/2016 - 20:22

        Du hast dieses Lob wirklich verdient und ich freue mich wirklich sehr in den Genuß gekommen zu sein.
        Liebe Grüße, Deine Christine

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  3. #7 von Die Kasperin am 28/10/2016 - 08:48

    Hallo Michèle, was für ein schöner Bericht. Ich werde bei meinem nächsten Besuch „meiner“ Stadtbücherei in Norderstedt undbedingt nach einer CD von ihm Ausschau halten und nach dem Buch auch. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie der MEnsch dazu in der Lage ist aus Schmerz und Leid etwas wunderbares enstehen zu lassen. Dazu gibt es ein Gedicht, das dies sehr gut beschreibt. Es begleitet mich schon viele Jahre:

    „In meine Seele fiel ein schweres Weh,
    gleich wie ein Stein in einen tiefen See,
    und um die Wunde, die der Stein geritzt,
    aus der erst springquellgleich das Leben spritzt,
    baut Heilung ihre Dämme, Ring für Ring . . .
    Bald blaut mein See gestillt, das Weh verging,
    verzitternd uferwärts im letzten Kreis.
    Die Tiefe aber gibt ihr Weh nicht preis,
    denn jeder Stein befestigt ihren Grund,
    hilft tragen ihrer Wasser weites Rund.
    So wird gewandelt Weh zum Fundament,
    so wird zum Segen, was man Schmerzen nennt.“
    EPHIDES
    ————————————-
    Hab herzlichen Dank für deinen Bericht!
    Liebe Grüße
    Elke

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    • #8 von ladyfromhamburg am 28/10/2016 - 13:24

      Das Gedicht klingt trotz aller Ausgangsschmerzen unheimlich positiv. Es trifft ziemlich gut die Wirkungsweise von Schmerz oder auch die verblüffende Veränderung, die sich sehr oft einstellt. Tatsächlich bringt er durchaus nicht nur Peinigendes mit sich, sondern vermag im Innern zu stärken und erweist sich in mancherlei Hinsicht plötzlich als Segen …
      Du leihst deine Bücher in Norderstedt aus, Elke? Ist die Bücherhalle immer noch beim Herold-Center? Das war lange meine Leib- und Magenbibliothek, für die ich einen längeren Anfahrtsweg hatte. Alles lange her und während meiner Jugendzeit, als ich noch auf Schleswig-Holsteiner Gebiet lebte.

      Danke für deinen Kommentar und das Gedicht! Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
      Michèle

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      • #9 von Die Kasperin am 28/10/2016 - 13:53

        Hey. Ich bin in Norderstedt Mitte. Auch super👍Dir ein schönes Wochenende!!

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      • #10 von ladyfromhamburg am 28/10/2016 - 16:25

        Ah, so … Das sagt mir natürlich was, wo ich immer mit dem 194er aus dem Nordwesten kommend Richtung U-Bahn Garstedt gefahren bin. ^^

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  4. #11 von kowkla123 am 28/10/2016 - 13:06

    unglaublich, wie du das so alles analysierst, echt topp, schönes Wochenende wünsche ich dir

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    • #12 von ladyfromhamburg am 28/10/2016 - 13:13

      Danke, Klaus! Ich würde eigentlich damit gern vermitteln, wie manchmal schwere Umwege wohin führen und was manchmal so Besonderes daraus entsteht …

      Dir auch ein schönes Wochenende!
      LG Michèle

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  5. #13 von Stefan am 28/10/2016 - 13:13

    Musik als Schutzraum und als Rettung…
    Danke Michèle für diesen musikalisch und literarischen Ausflug. Ich bin über ihn vor ca. 1 Jahr in einer BBC-Radiosendung gefallen. Umso mehr freute ich mich deine begleitenden und persönlichen Worte zu lesen wie du seine Musik wahrnimmst. Vielleicht ist er der Berserker den die Klassikwelt nicht gesucht aber dennoch gefunden hat. Denn man hört in seinen Interpretationen die Leidenschaft und das Leben. Übrigens bei seinem Soundcloud-Profil gibt es viele Stücke zum Nachhören. Seine Karriere wird weiter voran schreiten. Da bin ich mir sicher. Hoffen wir für ihn, dass seine Fangemeinde weiter wachsen wird.
    Liebe Grüße,
    Stefan

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    • #14 von ladyfromhamburg am 28/10/2016 - 13:36

      Gern geschehen, Stefan. Es freut mich sehr, dass es bei dir Anklang fand und noch mehr, dass dir James Rhodes bereits ein Begriff ist. Bei deiner Musikliebe und deiner vielseitigen Kenntnis gar nicht so verwunderlich, dennoch findet man hier bei uns noch nicht so viele Menschen, die ihn schon gehört haben. Die hiesigen Medien wurden eigentlich erst nach Veröffentlichung seiner Biographie Anfang des Jahres auf ihn aufmerksam, und neulich habe ich mitbekommen, dass er anlässich der anstehenden Konzerte bei sternTV eingeladen war. Im Fernsehen hatte ich es zunächst verpasst, doch Herr Hallaschka wies mich netterweise auf FB auf die Mediathek hin, wo der Beitrag noch eine Weile abrufbar war. So ein Auftritt wird natürlich hier von vielen wahrgenommen, bringt ihn aber – in seiner besonderen Art des Klavierspiels – sehr wenig „herüber“.
      Stefan, danke für deinen Hinweis auf Soundcloud. Dort habe ich auch schon hereingehört, wenn er selbst Links dorthin postete.

      Ich wünsche dem Briten natürlich auch weiterhin das allerbeste! Für sich vorrangig und natürlich für seine weitere Karriere. Ich bin ziemlich sicher, dass noch Fans hinzukommen werden. ^^

      Danke für deinen ausführlichen Kommentar und fürs Hereinschauen!

      LG Michèle

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      • #15 von Stefan am 28/10/2016 - 14:57

        Das habe ich gern gemacht. Als kleine Ergänzung hier ein Beitrag aus „titel thesen temperamente“ aus Februar 2016: http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/james-rhodes-100.html
        Und als Radiotipp empfehle ich den Klassikkanal BBC Radio3, den ich gern und ab und an einschalte. Übrigens funktioniert der Radio Player ohne Geo-Blocking auch bei uns. Die BBC tut viel für neue Künstler. Leider sind die Radioprogramme mit James Rhodes nicht mehr nachhörbar. Wenn ich mitbekommen sollte, dass er wieder vor dem Mikrofon sitzt, lasse ich es dich gern wissen. Er wird seinen musikalisch eingeschlagenen Weg weiter gehen. Musik verbindet :)
        Liebe Grüße,
        Stefan

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      • #16 von ladyfromhamburg am 28/10/2016 - 16:22

        Ich danke dir für die zusätzlichen Tipps. Die Sendung im Februar habe ich direkt gesehen, aber schaue gern noch ein zweites Mal hinein.
        Wie schön, dass man wenigstens Radio manchmal empfangen kann, wenn schon Fernsehenprogramme für uns hier ausfallen oder bestimmte YouTube-Videos aufgrund von Geo-Blocking nicht aufrufbar sind. Dem Tipp mit dem Klassikanal werde ich mal ein wenig genauer nachgehen. Und nett, dass du Bescheid gibst, wenn dir was „Rhodes’sches“über den Weg läuft! Danke!

        LG Michèle

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  6. #17 von kowkla123 am 31/10/2016 - 14:40

    lass dich nicht erschrecken, wünsche eine gute Woche möglichst ohne Stress

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  7. #20 von alesiablogs am 31/10/2016 - 15:31

    His music !!!!

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    • #21 von ladyfromhamburg am 31/10/2016 - 22:08

      Indeed, Alesia. ^^ Stunning. Gorgeous.

      Have a nice week!

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      • #22 von alesiablogs am 31/10/2016 - 22:09

        Thank you Michele. I have to take your post and put in google translator !! Oh technology is so fun!!! I so wished I spoke German though.

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      • #23 von ladyfromhamburg am 31/10/2016 - 22:43

        Alesia, I hope the internet translator will produce a good and understandable translation. Let me tell you just in advance, it’a an article not only about the British pianist James Rhodes and his recent piano concert here in Hamburg, it’s also revealing more about his life. About painful experiences during his childhood, the effect on this mental health and his long way to overcome this pain. He did – as far as you ever can talk about overcome child abuse. He noticed that classical music came to his rescue (so to say). He noticed that listening and above all playing these wonderful, beautiful classical pieces had a rather positive influence on him. New hope could arouse. New energy, new will, a real intention and the necessary power to persevere did no longer seem to be unimaginable. Alesia, perhaps you can imagine that playing the piano for that reasons might cause another feeling for the listener, too. At least to me it’s a rather different feeling to listen to this pianist …

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      • #24 von alesiablogs am 01/11/2016 - 01:52

        I agree much so! Thank you for such a nice explanation

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  8. #25 von Zeitreisender am 03/11/2016 - 10:30

    Eine beeindruckende Rezension! Habe hier zum ersten Mal von ihm gehört. Er spielte am 28.10. in Düsseldorf. Knapp verpasst. Aber auf jeden Fall vorgemerkt für das nächste Jahr! Nochmals „Danke“ für diesen außergewöhnlichen Blogbeitrag!

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    • #26 von ladyfromhamburg am 03/11/2016 - 18:43

      Freu mich, dass es dein Interesse fand, Volker. Ja, dieser Tourabschnitt ist gerade vorbei. Ich habe weitere Daten nicht erwähnt im Text, denn ich nahm an, dass die zwei restlichen Konzerttermine, die gleich nach Erscheinen meines Beitrags in Deutschland noch ausstanden, jetzt zu kurzfristig angesetzt wären, um noch Karten zu ergattern oder auch, um es persönlich in den eigenen Terminplan einzuschieben.
      Ich werde Daumen drücken, dass James Rhodes sich bald wieder zu neuen Auftritten bei uns entscheidet. Nicht, dass du jetzt wie ich sieben Jahre warten musst! ^^ Er bereist aber auch Nachbarländer oder ist im Vereinigten Königreich unterwegs. Eventuell lässt sich eine Stippvisite dort mit einem seiner Konzerte verbinden. Ich habe es tatsächlich häufig überlegt, nur entweder kam es zeitlich so gar nicht hin oder ich erfuhr hier oft erst von Auftritten, wenn die Karten drüben schon alle weg waren.

      Danke für dein Interesse und deine Rückmeldung!
      LG Michèle

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  9. #27 von ernstblumenstein am 03/11/2016 - 23:36

    Eine feine Rezension, ich spüre deine grosse Begeisterung für diesen Pianisten. Schön
    Einen lieben Gruss. Ernst

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    • #28 von ladyfromhamburg am 04/11/2016 - 18:12

      Für seine Spielweise, seine Motivation, seine Art des Näherbringens. Allerdings nicht immer uneingeschränkt für seine sonstige Ausdrucksweise. Da könnte es für meinen Geschmack gelegentlich weniger deftig zugehen. Doch das hat mit Ausdrucksfähigkeit und Können auf dem Piano rein gar nichts zu tun. ^^

      Einen lieben Gruß auch zurück!
      Michèle

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  10. #29 von Ulrike Sokul am 06/11/2016 - 01:27

    Danke, liebe Michèle,
    für Deinen feinfühlig-differenzierten und sehr ansprechenden Konzertbericht und Deine spürbare Begeisterung.
    Für mich war es der Erstkontakt, und ich freue mich, durch Dich diese musikalische Bekannschaft gemacht zu haben.

    Zur zwischenmenschlichen Ebene bzw. Schmerzüberwindung scheint mir hier folgendes Zitat durchaus passend:

    „Die Kunst
    ist die Beherrschung des Schmerzes
    durch die Schönheit.“

    – Edgar Degas –

    Nachtaktive Grüße von Ulrike :-)

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    • #30 von ladyfromhamburg am 07/11/2016 - 23:00

      Liebe Ulrike, danke für deine positive Resonanz. Freut mich, dass ich dich auf einen ungewöhnlichen und dir bis dahin unbekannten Künstler aufmerksam machen konnte.
      Ich danke dir auch für das hier sehr passende Zitat von Edgar Degas, dem also auch in gewisser Weise die Schönheit (in der Kunst) ein approbates Mittel zur (mindestens) Linderung des Schmerzes schien.

      Ich schicke herzliche Grüße zurück!
      Michèle

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  11. #31 von kowkla123 am 08/11/2016 - 15:35

    hab gesehen, ihr seid zugeschneit, schönen Dienstag ohne Stress wünsche ich

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  12. #32 von Heartafire am 08/11/2016 - 18:49

    Michele, thank you for the wonderful. Not familiar with this artist, I went to youtube to listen and was blown away by the beauty of his recitals. I also looked into his background and found it very moving, having stated that his psychiatrist told him he has a mental illness called poetry. I may have missed some of the points you have made as my German is hopelessly lacking but I am truly happy to find (thanks to your text) this lovely musician and human being. Warm regards!

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    • #33 von ladyfromhamburg am 09/11/2016 - 18:46

      Hi Holly, so pleased to read that you enjoyed the recent text about this man, his unusual life and his music! It doesn’t matter how much you could translate I’m pretty sure that you got the point and as you searched for him on the internet and found more details in English you probably learnt all important details this way. Glad, that you like to listen to his recitals, too! Thanks a lot for sending such kind comment and for being so interested in the article and in James Rhodes as well.
      Warm regards back and have a nice week!
      Michèle

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  13. #34 von wol am 13/11/2016 - 12:00

    Tolle Rezension. Gerade für mich als dilettantistischen Klavierspieler sehr interessant. Ich finde auch, dass vor allem das eigene Spielen ganz neue Erfahrungen und Zugänge eröffnet.

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    • #35 von ladyfromhamburg am 13/11/2016 - 21:12

      Freut mich, dass die Rezension für dich von Interesse war! Du spielst sogar selbst Klavier? – Ich stimme dir zu! Bestimmte Musik (Stile, Melodien oder Klänge besonderer Instrumente) erreicht natürlich schon beim Zuhören, bereits beim bloßen so Aufnehmen geschieht emotional viel. Erhält man Informationen (zum Stück, zum Komponisten, zur Lage und Stimmung zur Zeit der Entstehung, zum Pianisten etc.) hinzu, ist das Hören noch reizvoller, intensiver, differenzierter. Kommt es jedoch zum eigenen Kontakt mit dem Instrument und der Komposition, wird sie selbst erarbeitet, erfasst, erfühlt und zum Leben erweckt, die Töne selbst erschaffen, dann ist es eine neue Erfahrung und ein Zugang einer anderen Art.

      Danke für deinen Kommentar!
      LG Michèle

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