Salut! (3) – Die Bretagne und das junge, alte Rennes …

Die Bretagne im November. Gibt es keinen günstigeren Zeitpunkt für eine Erkundungsreise? Im Sommer oder September vielleicht?
Salut, liebe Leser! Willkommen zurück!
Als ich das erste Mal in diese Region reiste, war ich knackjung. Es war Anfang September, das Wetter herrlich, die Gegend traumhaft. Natürlich hatte ich damals vor, einmal dorthin zurückzukommen.
Ist es etwas geworden? Nein.
Hätte ich das gedacht? Nein!
Und wissen Sie, was ich auch nie vermutet hätte? Dass ich Jahrzehnte später (nicht mehr so jung, dafür knackend) deshalb dort landen würde, weil meine damals noch gar nicht geborene, nicht mal im Entferntesten angedachte, jetzt erwachsene Tochter in Rennes, der Hauptstadt der Bretagne, ein Auslandssemester absolvieren würde. Dies war der Anlass, der gleichzeitig den Zeitpunkt des Aufenthaltes diktierte. Nicht am Beginn des Semesters beim Eingewöhnen und Zurechtfinden, nicht am Ende im Klausurenstress. Eine nette Unterbrechung mittendrin und gemeinsame Unternehmungen an zu dieser Zeit gerade vorlesungsfreien Tagen.
Ende Oktober/Anfang November eben …

Die Bretagne. Wo würden Sie sie geografisch einordnen? Frankreich natürlich, was für eine Frage. An der Küste, auch klar, denn es ist eine Halbinsel. Eigentlich meinte ich: Wo ist die Bretagne gefühlsmäßig für Sie gelegen? Ganz spontan. Es heißt, sie sei ganz im Norden des Landes. Genau diese Angabe verursacht bei vielen eine Vorstellung von „generell ganz weit oben“. Muss kühl und wahrscheinlich regnerisch sein. So wie Schottland.
Moment, Schottland?
Das ist aber wirklich viel nördlicher! Ja? Nein. Doch! Echt?
Geografie ist nicht jedermanns Sache. Erdkunde und persönliches geografisches Empfinden beißen sich nur allzu gern. Was meinen Sie, wie viele Menschen immer noch verdutzt sind, wenn sie hören, dass New York auf der Höhe von Rom liegt oder Hamburg auf gleicher Höhe mit dem sehr nördlichen Kanada. Wenn Sie einen Kirschkern in gerader Linie hinüberspucken würden, landete das Ding (kommen Sie mir jetzt nicht mit Erdkrümmung, oder so!) irgendwo im Bundesstaat Neufundland und Labrador.
Die Bretagne wiederum liegt so, dass der Kern eines bretonischen Weitspuckers – je nachdem ob er an der Nord- oder Südküste seiner Halbinsel steht – bei Ostrichtung zwischen Pforzheim und dem Raum südlich von Basel landen würde. Vielleicht auch keimen.
Der Standort der Hauptstadt Rennes befindet sich sogar etwas südlicher als der von Paris (die Stadt, die viele überhaupt nicht als im Norden gelegen empfinden). Das Klima ist zudem sehr mild, gar nicht extrem nordisch – doch dazu später mehr, wenn es an die Küste geht.

Rennes. Rennes ist speziell. Wenn Sie reine Geschichte suchen, die Haltung und Situation im Krieg erfahren wollen, ein Jahreszahlenfetischist sind etc., rufen Sie sich die entsprechenden Seiten im Internet auf. Das steht alles dort.
Ich werde Ihnen dafür erzählen, was mich am heutigen Rennes beeindruckt hat, wie es auf mich wirkte.

Bretagne - Rennes - Altstadt mit Fachwerkbauten

Bretagne – Rennes – Altstadt mit Fachwerkbauten

Rennes ist alt und jung zugleich! Die Stadt bietet einen gekonnten Mix aus Althergebrachtem und Modernem und hat – was die „Mischung“ angeht – eine doch eher ungewöhnliche, zumindest seltener anzutreffende Art der Zusammensetzung aus älteren und jungen Einwohnern.
Rennes zählt (über den Daumen, die Angaben schwanken je nach Quelle) 220.000 bis 240.000 Einwohner.
Was schätzen Sie, wie hoch der Anteil der Studenten ausfällt? Wie viele mag es in einer Stadt dieser Größenordnung geben?
Es sind ca. 60.000! Ein Viertel der Stadtbevölkerung!
Als Rennes I (die erste Universität) nicht mehr ausreichte, baute man Rennes II und verfügt über weitere angeschlossene Hochschulen. Die französischen étudiants, die aus allen Regionen des Landes stammen, werden ergänzt durch zahlreiche ausländische Kommilitonen. So ergibt sich ein buntes, internationales Völkchen.
Aus purer Neugier habe ich mir die entsprechenden Zahlen meiner Heimatstadt zum Vergleich herausgesucht.
Die Einwohnerzahl Hamburgs liegt bei ungefähr 1,8 Millionen. Die Zahl der Studenten aller Unis und (Fach-)Hochschulen beläuft sich auf insgesamt ca. 68.000 Studierende.
Gar nicht so viel mehr als in Rennes, oder?
Hochgerechnet –  also ebenfalls von einem Viertel ausgehend – müsste Hamburg somit 450.000 Studenten verzeichnen, um einen ebenso hohen Anteil und eine vergleichbare Bevölkerungsstruktur wie die Rennes‘ aufzuweisen.
Die Anzahl der Hamburger Studenten  – immer angenommen, dass es so wäre –  ergäbe wiederum fast zweimal die Gesamteinwohnerzahl (!) von Rennes.
Hätte Rennes prozentual allerdings nur so „wenig“ Studenten wie meine Stadt, würde sich die Zahl der Studierenden dort irgendwo im Bereich von mageren 9000 (statt 60.000) bewegen. Zahlenspielerei …
Es gibt jedoch eine deutsche Universitätsstadt, die eine ähnliche prozentuale Mischung wie die bretonische Hauptstadt besitzt: Marburg! Dort sind von rund 80.000 Einwohnern ungefähr 22.000 Studenten.
Ein so hoher Anteil an jungen Menschen (hinzu kommen Schüler und andere junge Nichtstudierende) fällt schon auf in einer Stadt und hat Gewicht. Es wirkt sich ebenfalls auf die weitere Stadtentwicklung (Wohnungsbau, Verkehrsnetz), Aussehen (moderner) und Angebote (Gastronomie, Bildung, Sport, Kultur u. a.)  aus.

Als Hauptstadt einer Region, die in vier Départements untergliedert ist, liegt Rennes überaus zentral und leicht erreichbar. In der Bretagne selbst sind es die gut ausgebauten vierspurigen Nationalstraßen, die die größeren Städte miteinander verknüpfen, keine Autobahnen. Vorteil: es geht zügig voran (Tempolimit 110 km/h) und ist obendrein mautfrei.
Es gibt die Anbindung per Flugzeug, per Zug (auch der TGV fährt Rennes an), und innerhalb der Stadt klappt das Vorankommen durch die Métro sowie das gut verzweigte Linienbusnetz. Nur wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Vororte zurückkommen oder sie verlassen möchte, dem begegnet die gleiche Situation, die auch hier in Deutschland viele Pendler kennen: In Hauptverkehrszeiten sieht der Fahrplan ganz gut aus, danach oder am Wochenende wird es schwierig.
Die bereits bestehende Linie der Métro Rennes wird momentan um eine zweite, diese erste Strecke kreuzende Linie erweitert. Der Bau schreitet voran, doch es wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen, ehe alle Teilabschnitte und Bahnhöfe fertiggestellt sind. Manchmal dauern auch die Vorarbeiten länger als gedacht. An der Stelle, an der einmal die Station Saint-Germain sein wird, sind momentan noch die Archäologen tätig …

Bretagne - Rennes - Bauarbeiten für die neue Metro-Station St. Germain (noch sind die Archäologen dort)

Bretagne – Rennes – Bauarbeiten für die neue Métro-Station St. Germain (noch sind die Archäologen dort)

Bis 2019 soll jedoch alles ausgeführt und vollendet worden sein.

Bretagne - Rennes - Bauzaun mit Graffiti ... Dahinter sind die Arbeiten am Bau der neuen Métrolinie im Gange.

Bretagne – Rennes – Bauzaun mit Graffiti … Dahinter sind die Arbeiten am Bau der neuen Métrolinie im Gange.

Rennes von heute ist eine sukzessive gewachsene und dabei sehr bunte Stadt. Das liegt an den vielen Stilrichtungen und all den unterschiedlichen Baustoffen, die im Laufe der Zeit bei der Erstellung von Gebäuden zum Einsatz kamen. Prächtige öffentliche Bauten neben privaten Häusern aus unterschiedlichen Epochen. Stadtteile mit lebendigen Wohnstraßen, Bereiche mit sozialem Wohnungsbau und hinzu gesellen sich neue Gebäudekomplexe, die beinahe etwas futuristisch anmuten. Eher schlicht die Fassade, jedoch als Gesamtwerk architektornisch eigenwillig. Das Mittelalter trifft auf die Moderne. Doch es gibt ja auch noch die vielen charmanten Fachwerkbauten

Bretagne - Rennes -  Buchhandlung in alten Gemäuern ...

Bretagne – Rennes – Buchhandlung in alten Gemäuern …

Bretagne - Rennes - Altstadt mit Fachwerkbauten

Bretagne – Rennes – Altstadt mit Fachwerkbauten

Bretagne - Rennes - Altstadt mit Fachwerkbauten

Bretagne – Rennes – Altstadt mit Fachwerkbauten

Eine Nebengasse außerhalb der Altstadt …

Bretagne - Rennes - Nebengassen ...

Bretagne – Rennes – Nebengassen …

Und wieder etwas aus einer anderen Zeit …

Bretagne - Rennes - Aus einer anderen Zeit ... (Das Modernste sind die Mülltonnen)

Bretagne – Rennes – Aus einer anderen Zeit … (Das Modernste sind die Mülltonnen)

Die Hauptstadt hat diesen historischen Kern mit wirklich sehenswerten uralten, windschiefen und sehr unterschiedlichen Fachwerkbauten, die glücklicherweise nicht alle dem großen Brand von 1720 zum Opfer fielen. Im Bereich der „Place des Lices“ wurden sie vielfach verschont. Das ist heute das Areal, auf dem sich auch die Markthallen befinden. Auf dem früheren Ritterturnierplatz und den angrenzenden Straßen beginnt jeden Sonnabend der Aufbau für den zweitgrößten Wochenmarkt Frankreichs mit vielen frischen, regionalen Produkten. Die Bretagne ist eine der wichtigsten Agrarregionen Frankreichs, Sie können sich sicher vorstellen, was dort alles aufgetischt wird. Muscheln gibt es selbstverständlich auch. Zur Küste und zum Atlantik ist es nicht weit … Leider war ich lediglich an einem Donnerstag dort.

Bretagne - Rennes - Die alten Fachwerkbauten am Place des Lices

Bretagne – Rennes – Die alten Fachwerkbauten am Place des Lices

Bretagne - Rennes - Place des Lices mit Markthallen links anschließend - Hier ist sonnabends großer Markt!

Bretagne – Rennes – Place des Lices mit Markthallen links anschließend – Hier ist sonnabends großer Markt! Dann sind sämtliche (jetzt leere) Flächen belegt.

Natürlich lebt nicht jeder in der Altstadt bzw. kann sich dort die teuren Mieten und Preise gar nicht leisten. Der Ortskundige kauft eher in den Zentren am Stadtrand und bezieht vielleicht eine Wohnung in einem Haus wie diesem:

Bretagne - Rennes - Sozialer Wohnungsbau

Bretagne, Rennes

Ordentlich, aber einfacher. Dennoch zentral, und die Métro fährt quasi vor der Tür. Falls Sie die U-Bahn einmal benutzen sollten, schauen Sie genau hin. Hier fahren oft führerlose Züge. Der Zugang zu den Gleisen ist durch eine fest montierte Glaswand gar nicht mehr direkt möglich. Die Métro hält exakt so, dass die in der Glaswand befindlichen Schiebetüröffnungen mit den Türöffnungen des ankommenden Waggons übereinstimmen. Maßarbeit.

Bretagne - Métro Rennes -  Station Kennedy - Glastüren am Bahnsteig ...

Bretagne – Métro Rennes – Station Kennedy – Glastüren am Bahnsteig …

Bretagne - Métro Rennes -  Station Kennedy - ... und der fahrerlose Zug hält exakt an der richtigen Stelle.

Bretagne – Métro Rennes – Station Kennedy – … und der fahrerlose Zug hält exakt an der richtigen Stelle.

Rennes lebt nicht allein vom Tourismus. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs ausgehend, hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt. Als Folge setzte verstärkt die Entwicklung zur Industrie- und Handelsstadt ein. Konzerne siedelten sich an. Der Hauptstadtstatus bringt es zudem mit sich, dass Behörden (Finanz und Justiz) ihren Sitz dort haben. Über Bildung und Studenten sprachen wir schon. Sie haben wichtigen Anteil am Leben in Rennes.

Dies ist das Parlement de Bretagne, der Gerichtshof der Bretagne (1618-1655 erbaut, Arch. Salomon de Brosse). Ein kleiner Zirkus gastierte gerade auf dem Vorplatz.

Bretagne - Rennes - Place bzw. Palais du parlement de Bretagne - Der Gerichtshof der Bretagne

Bretagne – Rennes – Place bzw. Palais du parlement de Bretagne – Der Gerichtshof der Bretagne

Das Innere des Parlement de Bretagne ist übrigens äußerst sehenswert! Dort bestimmen wirklich einmalige Deckenmalereien und viele geschnitzte und reichlich mit Blattgold verzierte Täfelungen das Bild. Gar nicht so selbstverständlich, dass all das heute in dieser Form überhaupt noch existiert, denn können Sie sich vorstellen, dass dieses Bauwerk im Jahre 1994 einen katastrophalen Brand erlebte und in weiten Teilen zerstört wurde? Auch sein Inneres und die kunstvollen Dekors!
Man hat es in jahrelanger Arbeit wieder aufgebaut, einen komplett neuen Dachstuhl errichtet, die beschädigten Kunstwerke restauriert. Exemplarisch! Heute (seit 1999) dient das Parlement de Bretagne als Berufungsgericht.

Die Lage der Stadt, ihre Vielfältigkeit fällt positiv auf. In Rennes fließen die Flüsse Ille und Vilaine zusammen. Wasser tut jeder Stadt gut. Es vermittelt optisch oft Weite und wirkt entspannend. An einigen Stellen der Stadt tauchen unvermittelt gepflegte kleine Parkanlagen auf, wie z. B. hier der Jardin St. Georges.

Bretagne - Rennes - Palais et Jardin St Georges - Eine ehemalige Benediktinerabtei erbaut 1670 mit schönem Garten

Bretagne – Rennes – Palais et Jardin St Georges – Eine ehemalige Benediktinerabtei erbaut 1670 mit schönem Garten

Ein großer Park nordöstlich des Zentrums ist der Jardin Thabor. Er besticht durch alten Baumbestand, einen botanischen Gartenteil, Wasserkaskaden, Gewächshäuser, seinen Pavillon und die Vogelvoliere.

Bretagne - Rennes - Der Zugang zum Stadtgarten Thabor - wie das Rathaus bereits für Allerheiligen mit Chrysanthemen geschmückt

Bretagne – Rennes – Der Zugang zum Stadtgarten Thabor – wie das Rathaus bereits für Allerheiligen mit Chrysanthemen geschmückt

Bretagne - Rennes -  Jardin Thabor - Brücke

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Wasserfall – Das Brückengeländer, das hölzern wirkt, ist in Wirklichkeit aus Beton erstellt. Aber sehr gekonnt!

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor - Brückengeländer

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Brückengeländer – Eine der Stützen läuft als eine Art Handabdruck im Beton aus …

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor - Voliere

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Voliere

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor - Voliere -  Oben die Tauben ...

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Voliere – Oben die Tauben …

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor - Voliere -  ... unten die Horde Wellensittiche.

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Voliere – … unten die Horde Wellensittiche.

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor - Monatswechsel Okt./Nov.: Rosenblüte ...

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Monatswechsel Okt./Nov.: Rosenblüte …

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor - Herbst!  Ende Oktober!

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor –  Ende Oktober! Kaum zu glauben …

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor - ... eine Ecke weiter:  Es ist tatsächlich schon Herbst.

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – … eine Ecke weiter: Es ist tatsächlich schon Herbst.

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor -  Freigehege und Anlage für mehrere Arten Wasservögel und einige Hühner

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Freigehege und Anlage für mehrere Arten Wasservögel und einige Hühner

Bretagne - Rennes - Jardin Thabor -  Haben Sie gesehen, was der französische Vogelmann an den Füßen trägt?  Hahn trägt Puschen.

Bretagne – Rennes – Jardin Thabor – Haben Sie einmal auf die Füße geachtet? Der französiche  Hahn trägt kleidsame „Puschen“.

Wer in den Straßen unterwegs ist, begegnet immer wieder Besonderheiten. Das Schwimmbad St. Georges im Art-Déco-Stil gehört dazu:

Bretagne - Rennes - Schwimmbad Saint-Georges im Art-Déco-Stil - Die Mosaiken stammen von der Künstlerfamilie Odorico

Bretagne – Rennes – Schwimmbad Saint-Georges im Art-Déco-Stil – Die Mosaiken stammen von der Künstlerfamilie Odorico

Schauen Sie sich auch die Kathedrale Saint-Pierre an. Atemberaubend und mit viel vergoldetem Schnitzwerk über dem Altar!

Bretagne - Rennes -  Kathedrale Saint-Pierre - Muss man von innen anschauen!

Bretagne – Rennes – Kathedrale Saint-Pierre – Muss man von innen anschauen!

Bretagne - Rennes -  Kathedrale Saint-Pierre - Im Innern ...

Bretagne – Rennes – Kathedrale Saint-Pierre – Im Innern …

Bretagne - Rennes -  Kathedrale Saint-Pierre - Ein Blick auf Details ...

Bretagne – Rennes – Kathedrale Saint-Pierre – Ein Blick auf Details …

Ein Blick auf den Handelshof

Bretagne - Rennes - Palais du Commerce (Handelshof)

Bretagne – Rennes – Palais du Commerce (Handelshof)

… und den Platz mit Rathaus und Oper, heute mit Feuerwehranwesenheit.

Bretagne - Rennes - Das Rathaus: Hôtel de Ville  (geschmückt für Allerheiligen am 01. November)

Bretagne – Rennes – Das Rathaus: Hôtel de Ville (geschmückt für Allerheiligen am 01. November)

Bretagne - Rennes - Die Oper  ... heute mit Feuerwehreinsatz

Bretagne – Rennes – Die Oper … heute mit Feuerwehreinsatz

Die Gasse, in der es hauptsächlich um Trinken und Durstlöschen geht, wird hier per Graffiti angekündigt:

Bretagne - Rennes -  Graffiti  "Rue de la Soif"

Bretagne – Rennes – Graffiti „Rue de la Soif“ (soif= Durst)

Und wenn Sie jetzt allmählich – wie ich – Hunger bekommen haben sollten, dann setzen Sie sich doch mit auf den Platz zum Crèpes oder Galettes essen. Selbst zum Monatswechsel Oktober/November sorgt die Sonne für genug Wärme, um draußen genießen zu können.

Bretagne - Rennes - Fast November, aber Crèpes und Galettes draußen ...

Bretagne – Rennes – Fast November, aber Crèpes und Galettes draußen genießen …

Crèpe, dieser Ausdruck ist den meisten ein Begriff. Crèpes gibt es auch in Deutschland. Viele machen sich sogar daheim ihre eigenen hauchdünnen Pfannkuchen nach französischer Art. Dem Crèpe (eigentlich weiblich, also ihr …) ist eigen, dass er süß ist. Der Teig und auch der Belag. Der Bretone lädt sich gern noch zusätzlich reichlich Butter und Zucker, Schokolade (oder Nutella),  aber auch Zitronenaroma obendrauf. Es gibt natürlich ebenso die Varianten mit Apfelmus und anderen süßen Fruchtaufstrichen. Alles wird nett gefaltet, geklappt – und verspeist. Lecker!
Wer Galettes bestellt, bekommt die deftigere Variante. Der Pfannkuchenteig wird mit Buchweizenmehl gebacken (blé noir) und ist gesalzen, nicht gesüßt. Der Belag fällt entsprechend herzhaft aus. Galette complète ist die Variante mit Schinken, Käse und Spiegelei. Die Ränder der Galettes klappt man teils oder ganz zur Mitte ein.
(Galettes gibt es noch in völlig anderer Form. Unter diesem Begriff erhält man gelegentlich auch spezielle Butterkekse.)
Die Franzosen essen beide Pfannkuchentypen sehr gern als Mittags-Snack. Als Hauptgang Galette (salzig), als Nachtisch hinterher Crèpe (süß). Was mich vollkommen verblüfft ist die Tatsache, dass die Bretonen bei all ihrer Liebe zu sehr viel Extrabutter und Extrazucker, insgesamt unheimlich schlank sind! Man sieht dort kaum dicke Menschen!
Den Trick müssen sie der Menschheit unbedingt einmal verraten.

Wie Sie es schaffen, als Deutscher im Urlaub bei den Franzosen ohne größere Anstrengung abzunehmen, kann ich Ihnen allerdings verraten:
Sie wählen vermutlich ein Hotel oder Zimmer mit Frühstück. Das Buffet fällt meist reichlich aus. Weil Sie Urlaub haben, sind Sie nicht ganz so früh dran, dementsprechend lauert nun schon ein Hüngerchen. Sie haben ausgiebig Zeit zum Frühstücken und langen somit zu, auch, damit Sie für ihre Tagesunternehmungen gerüstet sind. Ihr nächster Hunger stellt sich daher nicht vor 15 Uhr ein.
Das ist schlecht. Ganz schlecht.
Es gibt nämlich nur zwischen 12 und 14 Uhr geöffnete Restaurants oder Lokale. Selbst eine Crèperie macht in den weitaus meisten Fällen danach zu. Erst am Abend – frühestens ab 19 Uhr, eher später – öffnen sich die Pforten bzw. Küchen wieder. Wenn Sie ab spätestens 16 Uhr einen veritabel knurrenden Magen haben, wird Ihnen klar, wie lang es noch hin ist bis zum nächsten Mahl. Vor 20 Uhr steht vermutlich nichts auf dem Tisch.
Es besteht auch nicht so leicht die Möglichkeit, sich irgendwie „etwas Kleines“ zu organisieren. Selbst Cafés sind – zumindest in der Bretagne – nachmittags gar nicht aktiv. Wenn Sie sich in der Stadt aufhalten, bleiben Ihnen immerhin zur Überbrückung bis abends der Besuch beim Bäcker, Supermarkt, Schlachter etc. Nach dessen Mittagspause wohlgemerkt! Das ist sowohl von der Versorgung als auch vom Verzehr her etwas eintönig und auch ungemütlich, wenn Sie noch nicht einmal sitzen können.
Folglich verzichten sie lieber. Oder sind außerhalb und kriegen sowieso nichts.
Und schon nehmen sie ab.
Ausnahme: Sie kommen in Rennes bei Gaëlle & Raphaël Roy vorbei, werden plötzlich schwach und schlagen hemmungslos zu …

Bretagne - Rennes -  Gaëlle & Raphaël Roy, Boulangerie- Pâtisserie  - feinste Kuchen!

Bretagne – Rennes – Gaëlle & Raphaël Roy, Boulangerie- Pâtisserie – feinste Kuchen!

Sollten Sie es geschafft haben, sich an die neuen Essenszeiten zu gewöhnen, achten Sie zusätzlich darauf, welches Restaurant Sie sich für den Abend ausgucken. Denn irgendwann hat dort jedes auch noch seinen Ruhetag. Mit Sicherheit.
Ich habe jetzt Ruhetag.
Sehen Sie bitte zu, dass Sie fertig werden, denn hier ist gleich Blogladenschluss.
War nur Spaß. Sie kennen mich doch.
Nun, lieber Blogleser, was haben Sie heute gelernt?
Exactement! Wo der Kirschkern landet …

In nicht allzu ferner Zukunft geht es mit Salut! (4) an die Küste. Ans Meer! Seien Sie gern wieder mit dabei!
A bientôt!

©November 2014 by Michèle Legrand
Michele Legrand - freie Autorin - Blog Michele. Gedanken(spruenge)

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  1. #1 von Ulrike vom Bambooblog am 28/11/2014 - 07:27

    Faszinierend! Tolle Fotos! Da möchte ich gleich hin! LG Ulrike

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    • #2 von ladyfromhamburg am 28/11/2014 - 17:20

      Danke, Ulrike – und lass dich nicht abhalten! Die Bretagne ist ein lohnenswertes Ziel. Sogar mehr noch als die wirklich sehenswerten Städte reizen (mich) die Küsten mit ihren Felsen, Stränden und oftmals vorgelagerten Inseln. Der diesmal recht kurze Aufenthalt zu relativ später Jahreszeit hat bereits die Lust geweckt, mit etwas mehr Zeit vor allem den diesmal vernachlässigten Süden der Halbinsel zu erkunden. Vielleicht im Spätfrühjahr oder September. Nicht gerade in den Hauptferienmonaten.

      LG Michèle

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  2. #3 von Tim am 28/11/2014 - 07:58

    Ein Wahnsinss-Beitrag. Kompliment!
    :-) Sehr interessant und spannend zum Lesen mit schönen Fotos.
    Schon mal darüber nachgedacht einen Reiseführer zu schreiben…?

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    • #4 von ladyfromhamburg am 28/11/2014 - 17:36

      Hallo Tim! Danke schön! ^^ Einen Reiseführer schreiben? Weißt du, ein Reiseführer der typischen Art ist relativ sachlich und liefert haufenweise Informationen, ohne unbedingt persönlich zu werden. Schon gar nicht wird dort Überflüssiges – wie Kirschkerne oder Zahlenüberlegungen – eingestreut. Es heißt außerdem, um die Menschen zum Reisen zu veranlassen, darf auch gar nicht zu viel verraten oder gezeigt werden, denn – so das Argument – wer schon alles weiß, kommt nicht mehr.
      Ich habe bereits entsprechende Texte der nüchternen Art verfasst. Klar, das geht auch. Doch ich schreibe privat lieber unterhaltsamer, erzählender. Für Menschen, die entweder (früher) dort waren und jetzt etwas wiedererkennen oder die trotz einiger nun bekannter Details Lust haben, es doch selbst auch auf eigene Faust zu erkunden. Vor allem schreibe ich jedoch für all diejenigen, a) die vermutlich niemals hinkommen werden und so ersatzweise eine virtuelle Reise unternehmen und b) die blind oder stark sehbehindert sind und sich nur anhand plastischer Beschreibung oder mittels Vergleichen ein Bild machen können. Und die auch aussagefähige Bildunterschriften benötigen, weil es ihnen sonst nichts bringt.
      Reiseführer sonst gibt es schon so viele …
      Danke für deinen Kommentar. Deinen Blog besuche ich übrigens sehr gern und habe ihn mittlerweile auch abonniert!

      LG Michèle

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      • #5 von Tim am 30/11/2014 - 11:32

        Ja, liebe Michèle, da hast du recht! Die meisten Reiseführer sind sehr unpersönlich.
        Ich gebe das nette Kompliment gerne retour, auch ich lese deine Blog-Einträge sehr gerne, denn die Orte, die du besuchst, gefallen mir sehr: die Bretagne ist von der Landschaft her ja sehr ähnlich wie z.B. Schottland oder eben Irland (ich war schon in allen diesen Ländern). Mir gefallen auch die skandinavischen Länder (Schweden, Finnland und Norwegen). Alles Länder mit eher rauhem Klima und eher nördlich.
        Ich freue mich auf deine nächsten Blog-Einträge und verbleibe mit herzlichen Grüssen
        Tim

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  3. #6 von Pecoraro-Schneider am 28/11/2014 - 08:30

    Hut ab vor diesem schönen Reisebericht, der Lust macht, gleich die Koffer zu packen!

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    • #7 von ladyfromhamburg am 28/11/2014 - 17:38

      Das freut mich – vielen Dank für die netten Zeilen! Die Bretagne ist tatsächlich ein unglaubliches ansprechendes und lohnendes Reiseziel!

      LG Michèle

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  4. #8 von marliesgierls am 28/11/2014 - 12:15

    Kurz war ich schon mal in Rennes, aber das ist auch lange her, also war ich auch knackiger. Dein Bericht wie immer so informativ und unterhaltsam, da kann ich einiges auffrischen. Übrigens, der französische Hahn ist ein Cochin-Huhn. Ich habe selber noch 2 Hühner und einen Hahn dieser aus China stammenden Rasse, sonst hätte ich es nicht gewusst.
    LG Marlies

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    • #9 von ladyfromhamburg am 28/11/2014 - 17:42

      Marlies, vielen Dank für die Information bezüglich der Hühnerrasse! Das ist ja hochinteressant! Ich habe beim Anblick dieser so unheimlich start gefiederten Beine/Füße echt gestaunt. Passen sich diese ganz woanders herstammenden Hühnervögel unproblematisch den hiesigen Verhältnissen an? Ist die Haltung anstrengender oder aufwändiger als die „normaler“ Hühner?

      LG Michèle

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      • #10 von marliesgierls am 28/11/2014 - 19:37

        Diese Rasse ist wirklich imposant und der Hahn ist schon mächtig, habe immer vergessen, sie in einem Blog vorzustellen, vielleicht nächste Woche, beim Thema Stallpflicht. Die Tiere sind etwas empfindlicher bei Parasiten, da das Gedieder nicht so dicht ist. Eigentlich sin des Fleischhühner, die aber auch legen sollen, das war bei meinen fast gar nicht der Fall, jetzt sind sie eh nur noch Rentner, aber leben länger als die anderen, die ich alle gleichzeitig bekam, da ist nur noch ein Grausperber übrig und jetzt die 3 Cochins. Sonst sind es sehr ruhige Tiere, schon pflegmathisch könnte man sagen, ich hatte sie geschenkt bekommen, aber wenn man sie nicht essen möchte, sind sie nur hübsch anzusehen.
        Ich wünsche Dir ein schönes, kaltes Wochenende, hier fegt der Ostwind ums Haus, liebe Grüße Marlies

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      • #11 von ladyfromhamburg am 29/11/2014 - 18:13

        Vielen Dank, dass du mehr dazu erzählst, Marlies! Als jemand, der von Hühnervögeln nicht viel Ahnung hat, habe ich natürlich im Kommentar gleich wieder bei dem Begriff Grausperber gestutzt. Hätte mir darunter spontan (siehst ja, keinen Schimmer!) nur einen Raubvogel vorstellen können. Man lernt doch immer dazu!

        Liebe Grüße!
        Michèle

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      • #12 von marliesgierls am 29/11/2014 - 19:42

        Bin da auch kein Profi, habe aber ein altes Hühner-Rassen-Buch mit sehr schönen Illustrationen, da habe ich schon öfter geblättert, außerdem hatte ich jetzt schon verschiedene Rassen selber, aber das geht nun auch zu Ende, ich werde wohl keine mehr halten, wenn diese nicht mehr sind.
        Ich wünsche Dir einen schönen 1.Advent, liebe Grüße Marlies

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  5. #13 von mmmomentaufnahme am 28/11/2014 - 12:52

    Erfrischender und kurzweiliger Bericht. Gefällt! Die Bretagne soll auch unser Ziel , wenns klappt , im nächsten Jahr werden. 2013 wars die Normandie , aber da wir bis dato kein Blog hatten kommt in den kalten Wintertagen sicher die ein oder andere schöne Frankreich Erinnerung hoch. Danke:)

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    • #14 von ladyfromhamburg am 28/11/2014 - 17:44

      Da bin ich jetzt sehr gespannt und dabei, wenn bei euch irgendwann die Erinnerungen und Fotos aus der Normandie erscheinen!
      Vielen Dank für den Kommentar, und ein dickes Ja zu dem Plan, im nächsten Jahr vielleicht die Bretagne anzusteuern! ich drücke die Daumen, dass es klappt.

      LG Michèle

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  6. #15 von kowkla123 am 28/11/2014 - 13:37

    da ich ja noch nie da war, ist es für mich schön sowas zu lesen und zu sehen, vielen Dank, sei gegrüßt, Klaus

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    • #16 von ladyfromhamburg am 28/11/2014 - 17:49

      Hallo Klaus! Danke schön! Vielleicht hast du die Kommentare mitverfolgt und gelesen, dass es durchaus auch mein Anliegen ist, jemanden, der nicht oder noch nicht da war, neben Unterhaltung eine etwas deutlichere Vorstellung von einem bestimmten Fleckchen dieser Erde oder den Menschen dort zu vermitteln. Es freut mich, wenn du Gefallen daran findest und „mitreist“. Komm gern wieder mit!

      LG Michèle

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  7. #17 von Stefan am 28/11/2014 - 19:46

    Salute Michèle,
    wenn ich lange Blogartikel anklicke, muss mich das Thema interessieren und am besten von der ersten Zeile an mitnehmen, was mir nicht oft passiert. Bei Dir habe ich mich, mit Verspätung, man möge es mir nachsehen, durch alle bisher erschienenen drei Folgen gelesen, fühlte mich angesprochen, mitgenommen (auf die Reise) und gut informiert, habe manchmal die Stirn gerunzelt, mich an den Fotografien erfreut und mich wunderbar und kurzweilig unterhalten. Das ist ein Kompliment mit Nachdruck für Deinen lebendigen Reise-Stil mit Humor.
    Merci beaucoup!
    Stefan

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    • #18 von ladyfromhamburg am 29/11/2014 - 18:09

      Stefan, ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar! So etwas kann sich ein schreibender Mensch (vor allem langer Texte) nur wünschen und freut sich daher unheimlich über das Kompliment sowie dein Interesse und Durchhaltevermögen!
      Einen schönen 1. Advent und liebe Grüße!
      Michèle

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      • #19 von Stefan am 29/11/2014 - 18:14

        Den Dank teile ich gerne mit Dir, Michèle. Und Durchhalten musste ich nicht. Es war mir ein erlesenes Vergügen. Edit entschuldigt sich für das „e“ in der Anrede beim ersten Kommentar.
        Hab‘ Du bitte auch einen schönen 1. Advent.
        Liebe Grüße
        Stefan

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  8. #20 von finbarsgift am 30/11/2014 - 18:54

    Wow!!! Gigantisch, liebe Michèle, was für ein inhaltsreicher Beitrag; das ist ja eigentlich schon ein halber Bildband samt Anmerkungen und Text in Sachen Rennes!
    Und soooo vieles erkenne ich wieder — war ich doch in Rennes und der Bretagne schon mindestens 20 mal in meinem Da-Sein…

    Das mit dem universitären fand ich auch sehr interessant (Marburg ist eine meiner liebsten Unistädtchen, gleich nach TÜ und HD), herzlichen Dank für deine Mühen und dein tolles Engagement!
    Liebe Abendgrüße vom Lu

    PS1: Her mit Crêpes UND Galettes — ich mag beides sehr!!! :D
    PS2: Große Vorfreude was Teil 4 angeht, ich LIEBE la mer!

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    • #21 von ladyfromhamburg am 01/12/2014 - 18:48

      Oh, danke! So oft warst du schon in der Region, Lu? Phantastisch! Freut mich, dass dir einiges bekannt vorkam und noch mehr, dass du bei Teil 4 dann wieder dazustoßen wirst. ^^ Bis dann!

      LG Michèle

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      • #22 von finbarsgift am 08/12/2014 - 20:52

        auf jeden Fall, liebe Michèle, ich kann’s ja kaum erwarten, das Meer, DAS MEER! Was kann es schöneres geben, vor allem dort vor Ort en Bretagne :)

        Liebe Abendgrüße
        vom Lu

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  9. #23 von juergen61 am 30/11/2014 - 19:19

    Hallo Michele,
    da haben wir ja eine gemeinsame Lieblingsgegend, bin als Student mit dem Rennrad und einer grossen Reisetasche immer an der Küste lang, von Quemper aus gesehen bis zur Belle Olle Überfahrt…und dank des Rades waren alle sehr nett…ich sprach nur Englisch aber Dank der vielen Fischer (Sprechfunk im Kanal) war das kein Problem…jeden Tag Rotwein und Camembert …wenn nicht an diversen Stellen kleine Tafeln angebracht waren wo geschildert wurde das unsere deutschen Vorfahren so alles angerichtet hatten….da verging mir dann für einige Stunden der Appetit….
    Lieber Gruss, Jürgen

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    • #24 von ladyfromhamburg am 01/12/2014 - 18:56

      Hallo Jürgen,
      mit dem Fahrrad auf Entdeckung? Das ist natürlich ideal! Zu deiner Studentenzeit wird wohl in etwa auch die Zeit gewesen sein, in der ich dort das erste Mal weilte. Mit der Sprache klappte es soweit ganz gut. Bei mir war es halt Französisch, aber ich hatte keinen blassen Schimmer vom Bretonischen, was damals dort im südlicheren Teil wirklich viel gesprochen wurde. Mir fielen auch die Tafeln, Gedenksteine und sonstigen Erinnerungen (mit Text) an die Weltkriegsereignisse auf. Sehr bedrückend. In dem Moment habe ich automatisch vermieden, irgendwie als Deutsche aufzufallen. Jetzt, mit mehr zeitlichem Abstand und ein bis zwei neuen Generationen vor Ort, wurde nicht weniger schlimm was passierte, doch es ist gefühlsmäßig – wahrscheinlich für beide Seiten – leichter geworden. Die Distanz (Reserviertheit) hat sehr nachgelassen und man verbindet nicht mehr jeden ankommenden deutschen Touristen mit Kriegsgeschehnissen.
      Warst du danach noch einmal in der Bretagne?

      LG Michèle

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  10. #25 von Silberdistel am 30/11/2014 - 21:01

    Ein ganz toller Beitrag, liebe Michèle :-) Vom Text her sehr interessant und unwahrscheinlich informativ. Die Bilder dazu runden das Ganze wunderbar ab. Vielleicht trauen wir uns irgendwann doch einmal etwas weiter über die Grenze ;-)
    Liebe Grüße und einen schönen Rest vom 1. Advent wünscht die Silberdistel

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    • #26 von ladyfromhamburg am 01/12/2014 - 18:44

      Vielen Dank! Doch, traut euch nur. ^^ Bei vielen anderen Destinationen würde ich ja raten, das Auto zu Hause zu lassen und mit der Bahn zu reisen, doch in der Bretagne ist die Entdeckung der Küste unheimlich reizvoll, was aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig ist, weil die Busse in bestimmten Ecken eben nur dreimal am Tag fahren. Man kommt nicht so gut vom einen zum nächsten Fleck. Selbst Orte oder Besonderheiten, die vielleicht nur 10 km auseinanderliegen, werden so bereits schon zu zwei Tagesausflügen. Das Auto hingegen, erlaubt einem mehr Stellen anzusteuern.

      Dir und dem Herrn Silberdistel ebenfalls eine schöne Adventszeit, und ich hoffe, dass es deinem Asyl suchenden Tagpfauenauge weiterhin gutgeht im Wintergarten.

      LG Michèle

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  11. #27 von kowkla123 am 03/12/2014 - 13:25

    Liebe Michele, schön, dich wieder gefunden zu haben, alles Gute nach Hamburg, mache es gut, Klaus

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  12. #28 von Zeitreisender am 04/12/2014 - 18:25

    Liebe Michèle! Ein außergewöhnlich faszinierender Reisebericht mit wunderschönen Fotos! Von Frankreich kenne ich bisher nur Paris und nähere Umgebung. Dieser Bericht macht wirklich Lust, einmal Rennes und die Bretagne zu besuchen. Die führerlose Métro-Station kenne ich bisher nur von Las Vegas (Monorail). Wunderschöne Fachwerkhäuser, man fühlt sich sofort in andere Zeiten versetzt.
    Und bezüglich jung und alt: mein gefühltes Alter ist ungefähr 35, aber leider knackt es in der letzten Zeit in meinen Gelenken doch arg )-:
    Nochmals lieben Dank für diesen entspannenden Blogbeitrag und ich freue mich aufs Meer…
    Ich liebe das Meer!
    Bis dahin! Salut!
    Volker.

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    • #29 von ladyfromhamburg am 06/12/2014 - 17:25

      Salut Volker! Danke schön für deine netten Zeilen und Anmerkungen auch bezüglich der führerlosen Bahn. Es gibt solche Züge – weltweit gesehen – mittlerweile schon relativ häufig.
      Dein gefühltes Alter ist eindeutig knackig – achte nicht so auf den Rest, der dem widerspricht. ^^ Und für die Erkundung der Bretagne gibt es zum Glück sowieso kein Ablaufdatum. Ich würde die Region als einen Platz für alle Altersgruppen definieren. Vielleicht schaust du sie dir ja eines Tagegs noch selbst an.

      LG und einen schönen 2. Advent!
      Michèle

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  13. #30 von Sartenada am 05/12/2014 - 09:17

    Very well prepared presentation of Rennes. I loved comparison of students between different towns. Your architecture photos are beautiful. Garden photos delighted me very much. We visited there „hundreds“ of years ago.

    Thank You again for this high quality post. Happy weekend.

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    • #31 von ladyfromhamburg am 06/12/2014 - 17:28

      Thanks for your positive feedback, Matti. Glad to hear that you liked also part 3 of this Bretagne blog series. The Thabor garden is really gorgeous!

      Have a nice weekend!
      Michèle

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  14. #32 von ernstblumenstein am 09/12/2014 - 16:41

    Ein toller und sehr informativer Bericht über mein Lieblingsland mit wunderbaren Bildern. Danke für’s mitnehmen! Ich wünsch dir gute Besserung, meine Liebe und sende einen lieben Gruss nach Hamburg. Ernst

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    • #33 von ladyfromhamburg am 12/12/2014 - 18:38

      Danke schön! So langsam wird es auch wieder. Schreiben ist mit den Beschwerden inzwischen in Maßen machbar. Nur der längere Einsatz (die Haltung!) des Arms für den Gebrauch der Maus beim Bilder bearbeiten funktioniert noch nicht so recht. Leider bräuchte ich gerade das für Salut!(4). So wird es damit noch ein wenig dauern.

      LG Michèle

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      • #34 von ernstblumenstein am 13/12/2014 - 11:33

        Nimm dir die notwendige Zeit dazu und lass dich von Niemandem drängen. Die Adventszeit ist doch die Zeit im Jahr, um inne zu halten und etwas Tempo raus zu nehmen…

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    • #36 von ladyfromhamburg am 09/03/2017 - 16:06

      Na, das ist doch eine feine Sache! Scheint dort auch gut zu munden, wie ich den Bewertungen entnehme. ^^ Danke für den Hinweis, Manuel!

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