Willkommen zurück beim Mitverfolgen des Models Contests QUARREE GESICHTER 2013!
Viele von Ihnen sind inzwischen regelmäßige Besucher dieses Blogs geworden. Manchmal hinzugestoßen durch das Lesen thematisch völlig anderer Beiträge, doch teilweise auch gezielt durch die Suche nach mehr Information über den Verlauf dieses Wettbewerbs. Sie dürfen sich heute auf Neuigkeiten und aktuelle Fotos von den Kandidaten freuen!
Insider wissen bereits, an diesem Wochenende stand eine neue Entscheidungsrunde im Modelwettbewerb an, und so erlebten die Besucher des EKZ Quarrée Wandsbek die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am 16. und 17. Juni 2012 während ihrer Walking Acts.
Im gesamten Einkaufszentrum und sogar draußen (im Eingangsbereich an der Wandsbeker Marktstraße) sowie auf dem Wandsbeker Marktplatz, der zur Zeit eine Art Beachclub beherbergt und bis zum 08.07.2012 das Sommer-Event Like Ice and Sunshine feiert, wurde gelaufen, präsentiert, posiert, für Erstaunen gesorgt und gute Laune verbreitet.
Vielleicht waren Sie in der Nähe und sind einigen von Ihnen begegnet.
Es gibt viele Menschen, die mittlerweile gezielt herkommen, um einen Blick auf die verbliebenen Kandidaten und natürlich ihre Aktionen zu werfen. Andere stolpern rein zufällig mitten in das Event und reagieren entsprechend verblüfft, wenn unvermutet eine Gruppe gestylter Models an ihnen vorbeizieht. Manch Quarrée Besucher wiederum stößt nichtsahnend aus einem Seitengang hinzu – mitten ins Getümmel – und weil sich alles trifft und staut, kann durchaus plötzlich der (engl.) Ruf: „Pose!“ ertönen.
Das ist das Signal für die Models – häufig gibt dieses Zeichen die Startperson einer Gruppe – dass, aus welchem Grund auch immer, jetzt gestoppt und gepost (posiert) wird.
Der Grund kann sein, dass eben eine Karambolage mit auftauchenden Hindernissen (Mensch oder auch Einkaufsroller, Kinderwagen, etc.) vermieden werden oder verhindert werden soll, dass die Gruppe durch Hindernisse dieser Art getrennt wird. Manchmal hingegen geschieht es eher, um zusätzlich Aufmerksamkeit zu erregen. Gelegentlich ist es vorrangig zu dem Zweck, den Walk zu unterbrechen, um beispielsweise Kleidung und Accessoires besonders zu präsentieren.
Wie würden Sie reagieren, wenn gutaussehende Models (weiblich und männlich) direkt neben Ihnen stoppen und agieren?
Möchten Sie wissen, wie es Ihre Mitmenschen handhaben?
Nun, sehr unterschiedlich:
1. Augen verdrehen. Pfft! Nicht schon wieder! (eine seltene Reaktion)
2. Ich merke nichts.
3. Ich gehe anfangs spontan in Deckung.
4. Ich bin verblüfft, und das sieht man mir an. Mein Mund ist geöffnet. Ich verharre ebenfalls reglos in meiner Position.
5. Ich bin unschlüssig, ob ich eine Reaktion zeigen soll. Ich traue mich nicht so recht.
6. Ich finde es cool. Gerade neben mir! Ich lächle und freue mich still vor mich hin.
7. Ich bin hocherfreut! Ich lache und spreche andere Leute begeistert darauf an!
8. Ich bin so Feuer und Flamme, dass ich Posen nachahme!
9. Ich finde es jammerschade, dass die Models immer so schnell weitergehen.
10. Nächstes Jahr mache ich beim Casting mit.
Ich ahne fast, dass sie staunend und leicht ungläubig fragen:
Wie? Nachahmen? Kann nicht sein!
Lassen Sie sich von dem älteren Herrn im letzten Jahr erzählen, der Models auf der Rolltreppe posierend hinabfahren und ihre Einkaufstaschen am ausgestreckten Arm neben sich hochhaltend sah. Er verfolgte es ganz leicht schmunzelnd, fuhr entschlossen alleine hinterher, poste ausdrucksstark und hielt dabei seine Karstadt Plastiktüte ebenso profimäßig von sich gestreckt. Dafür erhielt er sehr anerkennenden Applaus und ein Lachen von allen Seiten …
Es gibt noch mehr Reaktionen. Andersartige. Wie mir von einer jungen Dame der XL-Teilnehmerinnen erzählt wurde, war das Verhalten von einigen wenigen Personen etwas – ich nenne es mal – irritierend.
„Ach, da kommen die Dicken!“
Bemerkungen solcher Art sind respektlos, rüde, wirken sehr abwertend und sind auch deplatziert. Generell und ganz speziell angesichts der Tatsache, dass sie durchaus von Menschen geäußert werden, die figürlich selbst nicht zu den Schlanken gehören. Stiftet die Verbindung von Model Business und üppigen Formen in einigen Köpfen Verwirrung? Der Anteil der Bevölkerung, der von Übergewicht betroffen ist, ist nicht so klein, als dass es abwegig wäre, Mode in großen Größen von natürlich entsprechenden Models präsentieren zu lassen! Da die Mode- und Modelbranche selbst allerdings weitgehend Damen jenseits der Kleidergröße 38 ignoriert und weiter auf dünn bis hager besteht, klappt auch der Schalter in manchen Köpfen nicht um. Um so erfreulicher, dass hier beim Wettbewerb nicht ausschließlich auf Size Zero gesetzt wird.
Es ist weiterhin reichlich rätselhaft, warum Kunden der Ansicht sind, es läge jetzt an ihnen, den Wettbewerbsteilnehmern Kommandos (zum Posen) zu erteilen.
Glücklicherweise handelt es sich hier jedoch um Ausnahmefälle. Das Gros zeigt sich angenehm offen, interessiert und wirklich begeistert. Gerade die Models der XL-Kategorie erhielten reichlich Lob dafür, dass sie eine unheimlich positive Ausstrahlung haben, das strahlendste Lächeln besitzen und neben Können beim Laufen und Posieren eben auch über ein weiteres Talent verfügen: gute Laune zu vermitteln!
Das Passieren einer Gruppe junger Models (männlich oder weiblich) bewirkt sehr häufig, das wildfremde Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Informierte unterrichten Nichtinformierte. Man kürt seine Favoriten und lässt sich von Outfits inspirieren. Die Styles (Alexander Strauß hat ein bemerkenswertes Händchen für die Auswahl und Komposition und dafür, wer was trägt!) werden eindeutig angenommen („Und wo gibt es das zu kaufen?“).
Während ich im Quarrée umhergehe und fotografiere, sprechen mich mehrfach Besucher an, die Einzelheiten zum Ablauf des Contests bzw. der gerade stattfindenden Walking Acts wissen möchten. Vielen bereitet auch das Zusehen bei den Fotoshootings Spaß. So wird an Fotograf Andreas Grav in der Veranstaltungshalle wiederholt die Frage gerichtet: „Kommen noch welche?“
Was ereignet sich noch? Am Sonnabend posieren oben auf der Galerie im EKZ Quarrée drei junge Mädchen, die nicht zu den Kandidaten gehören. Wären sie allerdings einheitlicher gekleidet gewesen, hätte man eventuell darauf hineinfallen und sie für Wettbewerbsteilnehmer halten können. Sie haben sich einiges abgeschaut. Vielleicht kennen sie Teilnehmer des Contests.
Kinder imitieren Models äußerst gern. Manche zumindest. Sie beobachten genau, zeigen ungeniert mit dem Zeigefinger auf „die da“, die ihnen am interessantesten erscheinen und ahmen mit einer Ausdauer nach, dass es eine Freude ist.
Ein etwa fünf Jahre alter Junge in Begleitung seines Opas schaut eine Weile zu. Der Großvater hat für beide Eis in der Waffel gekauft und sitzt damit sehr entspannt im braunen Sessel am Rande der Veranstaltungsfläche. Der Junge beobachtet die männlichen Models beim Fotoshooting. Er ahmt Posen und Gesichtsausdrücke nach. Die Jungs im Sportoutfit sollen grimmig gucken. Er macht es nach. Doch bald ist das Eis ist vertilgt und Opa will aufbrechen. Nun, … der Enkel will nicht!
„Opa, wir können doch jetzt nicht gehen!“ …
„Aber Oma wartet schon!“
„Kann Oma nicht herkommen?“
Alles klar?
QUARREE GESICHTER 2013 machen süchtig! Das werden Sie vielleicht am eigenen Leib erfahren, wenn Sie mitverfolgen, miterleben und/oder sich häufiger die Fotos ansehen. Sie erkennen ihre Lieblingskandidaten wieder, bemerken die Fortschritte und Veränderungen – sei es im Aussehen oder im Auftreten – und irgendwann fiebern Sie mit.
Das dichtgedrängte Programm an diesem Wochenende ist für Alexander Strauß, sein Team und die Teilnehmer neben aller Lockerheit, Leichtigkeit und guter Laune, die sie verbreiten, eine enorm anstrengende Zeit. Richtige Pausen gibt es an keinem der Tage. Selbstverständlich haben die Kandidaten mit ihren Gruppen fest angesetzte Laufzeiten. Der flüchtige Blick auf diesen reinen „Stundenplan“ kann suggerieren:
Ach, nur einmal die Stunde sind sie dran, dann fürfen sie sich ja zwischendurch hinsetzen und ausruhen …
Es täuscht nur völlig darüber hinweg, dass immer wieder die Outfits gewechselt werden, das Styling korrigiert wird, lässt vergessen, dass ständig neue Orte anvisiert werden. Die Kleidung stammt, wie auch bei den vorhergehenden Veranstaltungen der QUARREE GESICHTER 2013, allesamt aus den im Quarrée ansässigen Geschäften. Es bedeutet ein ständiges Hin und Her (abholen, ankleiden, laufen, posen, zum Fotoshooting, ausziehen, abgeben, nächstes Kleidungsensemble organisieren) und für ein Outfit sind unter Umständen mehrere Anlaufpunkte notwendig. Die Kleidung von Steffi-Moden, die Taschen von Bree, die Schuhe von Gabor … So kommt es, dass einige gestehen, dass sie seit Stunden nichts gegessen haben, nur liefen oder standen und fast selig C&A loben, weil es dort wenigstens eine Toilette zum mitbenutzen gab.
Wohlgemerkt: Es kommen keine Klagen, sie erzählen es einfach nur.
Womit kämpfen besonders die Mädchen? Mit wunden Füßen! Blasen, Druckstellen, rohe Haut. Ungewohnte Absätze, noch nicht eingetragene steife/harte Schuhe, zum Teil keine Strümpfe in den Schuhen oder verrutschte Füßlinge, die mehr drücken als helfen. Schuhe mit Pfennigabsatz und schwindererregender Höhe lassen zudem sowohl Ballen als auch Ferse schmerzen und die zusammengepressten Zehen unterstützen die Entstehung von Druckstellen.
Viele Mädchen laufen – und wenn es nur für fünf Minuten ist – zwischendurch barfuss und tragen ihre ledernen Peiniger schlenkernd in der Hand.
Am Beginn wies ich darauf hin, dass dieses Wochenende wieder einen entscheidenden Punkt im Verlauf des Wettbewerbs darstellt. Die Walking Acts markieren das Ende des zweiten Workshops, und die Art und Weise, wie die Teilnehmer das Erlernte beim gerade stattgefundenen Ereignis umsetzen konnten, wie sie sich präsentierten, entscheidet nun darüber, wer von Ihnen Einzug in die nächste Runde halten wird bzw. wer es leider nicht geschafft hat.
Vielleicht möchten Sie sich heute ein letztes Mal alle bisherigen Teilnehmer des Workshops II, die bei den Walking Acts anwesend waren in Bildform ansehen. Die Fotostrecke folgt versehen mit kleinen Kommentaren.

Walking Acts – Models der XL-Kategorie sind zusammen mit Kunden auf dem Weg von Quarrée 1 zu Quarrée 2 …

Ein Posing vor ecco bzw. für die (nicht zu sehenden) rechts davon sitzenden Besucher des Wiener Caféhauses …

Walking Acts – … und weiter durch die Halle zur nächsten Tour, während andere gerade rechts ihr Fotoshooting haben.

Teilnehmerinnen der XL-Kategorie am Sonnabend in einer seltenen kleinen Pause „ganz privat“ bei der Fotografin von probild …

Walking Acts – Am Wiener Caféhaus. Sie trinken harmlos ihren Cappuccino, und auf einmal haben sie DIESE Herren neben sich ….

Auch, wenn die Herren jetzt gehen – schauen Sie doch bitte einmal, welch gute Laune die Anwesenheit bei der Dame hervorgerufen hat …
Der junge Ober des Wiener Caféhauses trägt ebenfalls formelle schwarz-weiße Kleidung. Er tritt gerade mit meinem Cappuccino an mich heran, als ich fotografiere, zeigt auf sein Outfit und fragt – leicht resigniert, doch noch mit einem Rest Hoffnung: „Und ich …?“

Quarrée Gesichter 2013 – Walking Acts – Die Dame im Sessel blieb lange und genoss das Treiben um sie herum.

Noch einmal Sportmode und links ein Mädchen, dass seine Mama doch dringend auf die Jungs aufmerksam machen muss …
Haben Sie eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, was es heißt, mit obigen Schuhen Rolltreppe zu fahren?
Sie sollen nicht herumeiern.
Sie sollen nicht steckenbleiben in den Längsrillen der Rolltreppenstufe.
Sie sollen nicht einfach fahren! Sie sollen die Treppen ‚benutzen‚!
Jawoll!
Ich habe im letzten Jahr für die Seite http://www.goodnewstoday.de über RTV geschrieben, so bezeichne ich meinen Rolltreppenvoyeurismus, bei dem ich Menschen auf einer Rolltreppe beobachte. Ihr Auftreten, ihren unterschiedlichen Fahrstil, ihr Verhalten. So verschieden es aussieht, eines ist ihnen trotzdem allen gemein: sie wollen im Grunde einfach von A nach B.
Ein Model hingegen will eigentlich gar nicht von A nach B. Es hat einfach die Rolltreppe im Weg. Entweder notgedrungen oder extra gewollt. Da es aber auf der Rolltreppe nicht laufen kann (im Sinne von wie auf einem Laufsteg promenieren) und somit in der Masse nicht mehr auffallen würde, nutzt es diesen Nachteil des Stillstands zu seinem Vorteil. Es startet ein Posing.
Seht her! Hier bin ich!
Und versucht am Ende der Treppe, die Stufen mit den halsbrecherischen Pfennigabsätzen wieder heil zu verlassen …

Einer Dame neben mir gefielen diese Herren sehr gut. „Harmonieren prima und nicht nur wegen der Brillen …“

Fotoshooting mit Taschen – Posing grundsätzlich eigenständig, doch zwischendurch gibt es auch einmal Vorschläge und Anweisungen von Alexander Strauß

Fotoshooting bei den Walking Acts – Damentrio … und haben Sie es bemerkt? Alle, die in den Ledersesseln Platz nehmen, essen Eis.

Walking Acts – Das Wetter hielt sich. So konnten Sie ihnen auch draußen z. B. am Eingang des Quarrées begegnen.

… natürlich auch den Herren, die über den Wandsbeker Marktplatz marschierten und kurzerhand den Außengästen des „Plaza“ einen Besuch abstatteten.

Auf dem Rückweg kann es vorkommen, dass eine rote Ampel jemanden „abhängt“. Die Kollegen warten (oftmals posend), während der Verlorene noch auf der Insel weilt.

Quarrée Gesichter 2013 – Walking Acts – … inzwischen dreht eine weitere Gruppe Kandidatinnen der XL-Kategorie ihre nächste Runde inmitten der Quarrée Besucher

Fotoshooting – So ein Maskottchen muss einiges aushalten …. Wer steckt heute eigentlich in diesem Kostüm?

Dieser junge Mann! – Gelegentlich ist es angenehm, kopflos zu sein. Sie merken, das Leben eines Models ist hart, wenn das Outfit eine Saunaerfahrung beschert.

Sonntag, 17.50 Uhr. Gleich ist Schluss. Zwei, die die ganze Zeit dabei waren (und Anne Paul, leider nicht mit im Bild): Priscilla Kuhlmann und Nina Stevens vom Team um Alexander Strauß

Quarrée Gesichter 2013 – Walking Acts – Feierabend auch für Nina Stevens, die von Alexander Strauß in gewisser Weise „abgeschoben“ wird. ;)
Sie haben ihre Sache alle gut gemacht! Eine sehr gelungene Veranstaltung, eine Bereicherung für das Quarrée und seine zahlreichen Besucher. Wo lagen nun die feinen Unterschiede? Wer war insgesamt doch eine Spur besser als sein Kollege oder die Kollegin?
Wer weitergekommen ist und sich die Teilnahme am dritten Workshop ersiegt hat, wer beim nächsten Event im EKZ Quarrée Wandsbek dabei sein wird – die Kandidaten müssen sich noch ein wenig gedulden und zittern. Die Entscheidung wird in den ersten Augusttagen verkündet. Sie erfahren es natürlich auch hier im Blog.
Bleiben Sie neugierig! Bald lautet die Parole:
Die Living Dolls kommen!
Eine neue Herausforderung für die Kandidaten! Was denken Sie: Ist es einfach, überzeugend eine Schaufensterpuppe darzustellen? Machen Sie doch den Test! ;)
Wie lange halten Sie reglos aus?
Wann fangen Ihre Augen an zu blinkern?
Wann sackt Ihr Arm nach unten, krampft das Bein, schwächelt der Kreislauf …?
Wenn Sie der Fortgang interessiert, sind Sie herzlich eingeladen, hier wieder vorbeizuschauen.
PS
Wer ältere Berichte zum Model Contest sucht, wird bei der Eingabe von „QUARREE GESICHTER 2013“ (oder auch „2012“) im Suchfeld oben rechts schnell fündig.
©Juni 2012 by Michèle Legrand